Leonie-Prozess: Dreifache Menge an tödlicher Dosis
13-Jährige hätte nur durch Eingreifen eines Notarztes überlebt.
WIEN. Am dritten Prozesstag rund um den Fall der getöteten 13-jährigen Leonie in Wien waren am Donnerstag die Gutachter am Wort.
Aufhorchen ließ der toxikologische Sachverständige, Günter Gmeiner. Seine Untersuchungen ergaben, dass das Mädchen das Dreifache der letalen Dosis des synthetischen
Suchtgifts MDA im Körper hatte. Gmeiner geht davon aus, dass die 13-Jährige mindestens sechs Ecstasy-Tabletten konsumiert haben muss. Im Magen des Mädchens
wurde nur noch eine geringe Menge MDA gefunden, was zeigt, dass die 13-Jährige das Suchtgift oral eingenommen hat und die Aufnahme in den Körper des 1,64 Meter großen
und 47 Kilogramm schweren Mädchens bereits abgeschlossen war. Ohne notärztliche Hilfe wäre der Tod nicht zu verhindern gewesen.
Das Obduktionsgutachten ergab, dass Leonie infolge einer Suchtmittelvergiftung und Ersticken eines gewaltsamen Todes starb. Haarproben zeigten, dass das Mädchen regelmäßig Drogen genommen hat – nebst Ecstasy und Cannabis auch Kokain.