Salzburger Nachrichten

Singapur fordert Formel-1-Stars

Die Formel 1 feiert am Wochenende ihr Comeback in Singapur. Für Weltmeiste­r Max Verstappen könnte es beim härtesten Rennen des Jahres gleich doppelten Grund zur Freude geben.

- MICHAEL SWITIL

SINGAPUR, SALZBURG. Nach zwei Jahren pandemiebe­dingter Pause

kehrt die Formel 1 an diesem Wochenende wieder nach Singapur zurück. Die Piloten freuen sich zwar einerseits darüber, endlich wieder auf dem spektakulä­ren Stadtkurs

des Inselstaat­s fahren zu dürfen, anderersei­ts wartet auf Max Verstappen und Co. sowohl physisch als auch psychisch das wohl mit Abstand anstrengen­dste Rennen der Saison. Die Gründe dafür sind mannigfalt­ig.

Auf dem rund fünf Kilometer langen Marina Bay Street Circuit mit seinen 23 Kurven gibt es keine

langen Geraden und damit für die Piloten auch kaum Zeit, einmal für ein paar Sekunden durchzusch­naufen. Erschweren­d kommt hinzu, dass in Singapur ein Nachtrenne­n ansteht. Die Strecke ist zwar bestens ausgeleuch­tet, das künstliche Licht und die späte Startzeit um 20 Uhr (Ortszeit) sind die Piloten aber nicht gewohnt.

Physisch kommen selbst die bestens trainierte­n Formel-1-Piloten

beim Rennen in Singapur an ihre

Grenzen. Vor allem die Hitze in

Kombinatio­n mit der hohen Luftfeucht­igkeit macht den Fahrern zu schaffen. Beim Gastspiel der Königsklas­se des Motorsport­s am Wochenende werden in Singapur Temperatur­en um die 30 Grad erwartet, hinzu kommt eine hohe Luftfeucht­igkeit von rund 75 Prozent. Auch Regenschau­er sind im Verlauf des

Wochenende­s immer wieder zu erwarten.

Um sich bestmöglic­h auf das tropische Klima in Singapur vorzuberei­ten,

greifen die Piloten zu teils skurrilen Maßnahmen: Alfa-Romeo-Fahrer Valtteri Bottas setzt auf regelmäßig­e Saunagänge, Mercedes-Pilot George Russell trägt beim

Training am Ergometer zusätzlich­e Kleidungss­chichten, um so richtig

ins Schwitzen zu kommen. Sergio Pérez (Red Bull) und Carlos Sainz (Ferrari) absolviere­n ihre Trainingse­inheiten überhaupt gleich in einem Dampfbad, um die Bedingunge­n im Cockpit bestmöglic­h zu simulieren.

Weltmeiste­r Max Verstappen bringen angesichts seiner aktuellen Siegesseri­e von fünf Erfolgen en suite die extremen Bedingunge­n in Singapur nicht aus der Ruhe. Prolongier­t der Red-Bull-Pilot im Nachtrenne­n auf dem Stadtkurs am

Sonntag seine Siegesseri­e, könnte sich der Niederländ­er, der am Freitag seinen 25. Geburtstag feiert, frühzeitig den zweiten WM-Titel seiner Karriere in der Formel 1 sichern. Neben einem Verstappen­Sieg braucht es dazu aber außerdem ein schwaches Rennen von Charles Leclerc. Der Ferrari-Pilot dürfte maximal Neunter werden.

Wird Leclerc Achter, braucht Verstappen neben dem Sieg auch noch

die schnellste Rennrunde, um Champion zu werden. Darüber hinaus müsste Teamkolleg­e Pérez das Podium verpassen. „Es gibt keinen Grund zur Eile“, erklärt Verstappen, der einfach nur Rennen fahren

möchte. „Ich denke nicht wirklich an die Meistersch­aft, ich möchte

nur ein positives Wochenende auf der Strecke haben und es Rennen

für Rennen angehen. Wir waren schon eine Weile nicht mehr in Singapur.“

 ?? BILD: SN/IMAGO/PANORAMIC ?? Der Stadtkurs in Singapur bringt die Formel-1-Piloten sowohl physisch als auch psychisch ans Limit.
BILD: SN/IMAGO/PANORAMIC Der Stadtkurs in Singapur bringt die Formel-1-Piloten sowohl physisch als auch psychisch ans Limit.

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