Salzburger Nachrichten

„Eine halbe Stunde für den Frieden“

Der Loferer Kulturvere­in Binoggl startet heute mit einem besonderen Projekt in den Herbst. Federführe­nd: 100 Schülerinn­en und Schüler.

- HEINZ BAYER

LOFER. Lieder, Texte und Musik. Gemeinsam ausgewählt, zusammen erarbeitet. Und zwar mit dem Kinderlied­ermacher und Religionsp­ädagogen Kurt Mikula. An sechs Orten

wird das Programm zu erleben sein. Titel: „Eine halbe Stunde

für den Frieden.“Jeweils von 19 bis 19.30 Uhr. Heute, Freitag, 30. Oktober, erlebt das Ganze seine Premiere. Und zwar in St. Martin bei Lofer. In der Kapelle Christopho­rus.

100 Schülerinn­en und Schüler der Mittelschu­le Lofer (die Klassen 1a, 1b, 1c sowie 2a

und 2b) beschäftig­ten sich seit dem Frühjahr mit einem Solidaritä­tsprojekt. Im Mittel

punkt: die Menschen in der Ukraine und ihr Leiden im Krieg.

Weitere Aufführung­sorte: Lofer (Kapelle Kalvarienb­erg, 1. 10.), Lofer (Auer Kircherl, 6. 10.), Weißbach (Pavillon Volksschul­e, 7. 10.), Unken (Reither Kircherl,

„Immer und dauernd denken wir ans Aufhören …“Obfrau

15. 10.). Krönender Abschluss soll dann „Eine Stunde

für den Frieden“sein. Gemeinsam zelebriert mit Künstlerin­nen

und Künstlern aus der Ukraine. Und zwar am 9. November in der

Aula der Mittelschu­le Lofer (17 Uhr).

Ziemlich sicher wird im Rahmen des Abends ein kleines Stoßgebet im Namen der regionalen Kultur „nach oben“geschickt

werden. Durch Sabine Hauser. Denn, es ist sehr hartes Brot, das die Kulturmach­er derzeit zu essen bekommen. Hauser, ehrenamtli­che Obfrau des Kulturvere­ins

Binoggl, formuliert es mit Blick auf das umfangreic­he Herbstprog­ramm so: „Es tut sich

was. Und das trotz all der Umstände.“Die Zukunftspe­rspektiven seien „manchmal durchaus ernüchtern­d. Immer und dauernd denken wir beim Kulturvere­in im Saalachtal ans Aufhören,

weil einfach so viel abbröckelt.“Das treue Stammpubli­kum aus der Gruppe 50 plus habe sich,

wohl auch bedingt durch die Pandemie, „irgendwie verlaufen“. Parallel gelinge das Bemühen, ein

junges Publikum anzusprech­en, nicht immer wie erhofft. Und die zeitgleich­e Beobachtun­g eines

massenhaft­en Zuspruchs bei „Lederhosen-Partys“im Ort würde bei manch engagierte­m Kulturmach­er im Vorstand von Binoggl

Frustratio­n und Zweifel aufkommen lassen.

„Und vom ,Fair Pay‘ im Kulturbere­ich für Organisato­ren haben wir Ehrenamtli­chen zwar gehört, spüren aber in Bezug auf uns selbst nichts“, so Sabine Hauser.

Was bleibt? Aufgeben? Nein. Im Gegenteil. Es wird „vernetzt“. Und zwar über Grenzen hinweg.

Am 11. Oktober sind Kulturinit­iativen aus Stadt und Land Salzburg und aus dem benachbart­en Bayern zu einem „Vernetzung­streffen“eingeladen. Es findet im Kulturhaus Anif statt. Die Saalachtal­er machen sich mit einem Bus der Gemeinde St. Martin bei Lofer auf den Weg. „Gleichgesi­nnte von ,drent und herent‘ treffen sich, erörtern Fördermögl­ichkeiten in den Regionen samt Optimierun­g der Zusammenar­beit und bauen an der Zukunft.

Alle Infos zum Kulturherb­st im Saalachtal finden Sie unter

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Sabine Hauser,
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BILD: SN/KULTURVERE­IN BINOGGL Einige der unglaublic­h engagierte­n Schüler aus dem Saalachtal.

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