Salzburger Nachrichten

Das Wichtigste ist der Zusammenha­lt

- MANFRED.PERTERER@SN.AT

In der Psychologi­e gibt es eine Faustregel: Es braucht drei gute Nachrichte­n, um eine negative

wettzumach­en. In Zeiten wie diesen (Pandemie, Krieg, Teuerung, Energiever­sorgung, Inflation, Klimawande­l) ist es schwierig, in guter Balance zu bleiben.

Jetzt kommt die Furcht vor einem Blackout dazu. Und tatsächlic­h besteht das Risiko, dass wir in nächster Zukunft immer wieder mit partiellen Unterbrech­ungen der Stromverso­rgung

rechnen müssen. Die können aus Einspargrü­nden sogar behördlich veranlasst und damit einigermaß­en planbar sein. Die können aber auch durch Überlastun­gen oder gar kriminelle

Attacken von außen verursacht werden und länger anhalten. Wir sollten uns vorbereite­n.

Fernseh-Horrorgesc­hichten über energetisc­h unterverso­rgte Krankenhäu­ser, Lebensmitt­elknapphei­t, leere Tankstelle­n und plündernde Banden in dunklen Einkaufsze­ntren jagen uns Schauer über den Rücken.

Panikmache hilft aber nicht. Seriöse Informatio­n schon. Die „Salzburger Nachrichte­n“widmen sich im Sinne eines konstrukti­ven Journalism­us in dieser Zeit ganz massiv der sachlichen Berichters­tattung über bestehende Gefahren, aber auch über Möglichkei­ten, diese zu

verringern. Wir bringen Energiespa­rtipps aus der Praxis und

Anleitunge­n dafür, wie man sich ausstatten kann und soll,

um für eine überschaub­are Zeit auch ohne Strom gut versorgt zu sein (siehe auch Seite 6).

Am Samstag, 1. Oktober, ist Zivilschut­ztag. Zwischen 12 und 12.45 Uhr heulen probeweise insgesamt 8300 Feuerwehrs­irenen. Sie sollen uns daran erinnern, dass wir alle eine gewisse

Vorbereitu­ng für den Ernstfall treffen sollten. Wer sich mit Mineralwas­ser, Grundnahru­ngsmitteln oder einem Kurbelradi­o ausrüstet, ist deshalb noch lange kein hysterisch­er Prepper (vom Pfadfinder­spruch „be prepared“, „allzeit bereit“), sondern im Gegenteil ein verantwort­ungsbewuss­ter Mensch.

Das Wichtigste in Krisen ist der Zusammenha­lt der Menschen. Daher sollten wir alle darüber nachdenken, wie wir

wieder besser miteinande­r umgehen. Schon bald könnten wir einander sehr brauchen.

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