Bullen-Trainer Jaissle verbietet den Schongang
Am Mittwoch empfängt Salzburg in der Champions League Zagreb. Aber dennoch muss die Elf von Coach Matthias Jaissle am Samstag im Topspiel der Liga gegen den LASK Vollgas geben.
SALZBURG. Die zehnte Runde in der Fußballbundesliga steht ganz im Zeichen des Kampfs um die besten Positionen an der Spitze. In den beiden Topspielen – Tabellenführer Red Bull Salzburg gegen den Zweiten LASK am Samstag und der Partie des Vierten Austria Wien gegen den Dritten Sturm Graz – wird sich entscheiden, ob es in den nächsten
Wochen zu einem Vierkampf um Platz eins kommen kann.
Gewinnen die Salzburger und Sturm ihre Partien, zeichnet sich im Titelkampf schon früh eine ganz kleine Vorentscheidung ab. Daher
betonte Salzburg-Trainer Matthias Jaissle auch energisch: „Wir werden
uns nicht für das Spiel gegen Dinamo Zagreb schonen. Es ist wichtig, den Vorsprung an der Tabellenspitze auszubauen, aber ich will jetzt nicht rechnen, wir wollen einfach nur die drei Punkte holen.“
Noch denken die Bullen nicht an die Partie am Mittwoch in der dritten Runde der Champions League
gegen Dinamo Zagreb. Aber auch dieses Heimspiel wird richtungsweisend für den weiteren Verlauf der Gruppenphase sein. Gelingt dem österreichischen Serienmeister nach den beiden Unentschieden gegen die Gruppenfavoriten AC Milan und Chelsea London der erste Sieg in der Königsklasse 2022/23, dann stehen die Chancen gut, im
Kampf um Platz zwei, der zum Aufstieg in das Achtelfinale berechtigte, mitmischen zu können.
Aber Jaissle betonte auch, dass er sich mit Zagreb erst am Samstag
nach dem Spiel gegen den LASK beschäftigt. Der Bullen-Trainer ist
glücklich darüber, dass er bis auf Stürmer Fernando und Youngster Dijon Kameri personell aus dem
Vollen schöpfen kann. Jaissle wird auch die seiner Meinung nach stärkste Bullen-Formation auf das Feld schicken. Von einem Schongang vor der Partie gegen Zagreb
will er nichts wissen. Und nach dem Remis gegen Rapid im letzten Spiel
vor der Länderspielpause wollen sich die Bullen nicht erneut Punkte
wegnehmen lassen. „Es ist so, dass die Jungs gesund von den Nationalmannschaften zurückgekommen sind. Es ist ein absolutes Topspiel
und wird sicher sehr schwierig. Es ist aber auch geil, dass es direkt
nach der Pause wieder so losgeht, da sind die Sinne geschärft – zumindest beim Trainerteam, ich hoffe, auch bei den Spielern. Der LASK hat sich heuer sehr gut verstärkt. Es
war auch in der Analyse deutlich sichtbar, welche Qualität sie vor allem in der Offensive mitbringen“, erklärte Jaissle. Aber Salzburgs Abwehr zeigte in den ersten neun Runden, dass sie zu einem Bollwerk geworden ist. Torhüter Philipp Köhn kassierte nur vier Gegentore. So wenige wie zuvor nur in der vergangenen Saison und 2006/07. Die Handschrift von Trainer Jaissle ist klar zu erkennen. Red Bull Salzburg ist
nicht nur in der Lage, attraktiv zu spielen, sondern auch die Restverteidigung klappt fast immer bestens.
Die Bilanz der vergangenen Jahre gegen den LASK spricht klar für den Meister aus Salzburg. Seit acht Spielen sind die Bullen gegen die Linzer ungeschlagen. Dabei gab es gleich sieben Siege und nur ein Remis. Dazu ist Salzburgs Heimbilanz fast unglaublich: In 31 Bundesliga-Heimspielen seit dem 20. Dezember 2020 gab es in der „Festung“BullenArena keine Niederlage mehr. Und nur in einem der vergangenen 58 Liga-Heimspiele (am 20. November 2021 beim 0:0 gegen die Admira)
blieben die Roten Bullen ohne Torerfolg.
„Salzburg ist in Österreich eine Liga für sich und der klare Favorit“, sagte LASK-Trainer Dietmar Kühbauer. „Wenn wir aber alles reinwerfen und es uns gelingt, das intensive Tempo mitzugehen, ist für uns etwas möglich.“Kühbauer
kann im Spitzenspiel wieder auf die zuletzt gesperrten Leistungsträger Marin Ljubičić, Branko Jovičić und
Filip Stojković zurückgreifen.