Salzburger Nachrichten

Bullen-Trainer Jaissle verbietet den Schongang

Am Mittwoch empfängt Salzburg in der Champions League Zagreb. Aber dennoch muss die Elf von Coach Matthias Jaissle am Samstag im Topspiel der Liga gegen den LASK Vollgas geben.

- ALEXANDER BISCHOF

SALZBURG. Die zehnte Runde in der Fußballbun­desliga steht ganz im Zeichen des Kampfs um die besten Positionen an der Spitze. In den beiden Topspielen – Tabellenfü­hrer Red Bull Salzburg gegen den Zweiten LASK am Samstag und der Partie des Vierten Austria Wien gegen den Dritten Sturm Graz – wird sich entscheide­n, ob es in den nächsten

Wochen zu einem Vierkampf um Platz eins kommen kann.

Gewinnen die Salzburger und Sturm ihre Partien, zeichnet sich im Titelkampf schon früh eine ganz kleine Vorentsche­idung ab. Daher

betonte Salzburg-Trainer Matthias Jaissle auch energisch: „Wir werden

uns nicht für das Spiel gegen Dinamo Zagreb schonen. Es ist wichtig, den Vorsprung an der Tabellensp­itze auszubauen, aber ich will jetzt nicht rechnen, wir wollen einfach nur die drei Punkte holen.“

Noch denken die Bullen nicht an die Partie am Mittwoch in der dritten Runde der Champions League

gegen Dinamo Zagreb. Aber auch dieses Heimspiel wird richtungsw­eisend für den weiteren Verlauf der Gruppenpha­se sein. Gelingt dem österreich­ischen Serienmeis­ter nach den beiden Unentschie­den gegen die Gruppenfav­oriten AC Milan und Chelsea London der erste Sieg in der Königsklas­se 2022/23, dann stehen die Chancen gut, im

Kampf um Platz zwei, der zum Aufstieg in das Achtelfina­le berechtigt­e, mitmischen zu können.

Aber Jaissle betonte auch, dass er sich mit Zagreb erst am Samstag

nach dem Spiel gegen den LASK beschäftig­t. Der Bullen-Trainer ist

glücklich darüber, dass er bis auf Stürmer Fernando und Youngster Dijon Kameri personell aus dem

Vollen schöpfen kann. Jaissle wird auch die seiner Meinung nach stärkste Bullen-Formation auf das Feld schicken. Von einem Schongang vor der Partie gegen Zagreb

will er nichts wissen. Und nach dem Remis gegen Rapid im letzten Spiel

vor der Länderspie­lpause wollen sich die Bullen nicht erneut Punkte

wegnehmen lassen. „Es ist so, dass die Jungs gesund von den Nationalma­nnschaften zurückgeko­mmen sind. Es ist ein absolutes Topspiel

und wird sicher sehr schwierig. Es ist aber auch geil, dass es direkt

nach der Pause wieder so losgeht, da sind die Sinne geschärft – zumindest beim Trainertea­m, ich hoffe, auch bei den Spielern. Der LASK hat sich heuer sehr gut verstärkt. Es

war auch in der Analyse deutlich sichtbar, welche Qualität sie vor allem in der Offensive mitbringen“, erklärte Jaissle. Aber Salzburgs Abwehr zeigte in den ersten neun Runden, dass sie zu einem Bollwerk geworden ist. Torhüter Philipp Köhn kassierte nur vier Gegentore. So wenige wie zuvor nur in der vergangene­n Saison und 2006/07. Die Handschrif­t von Trainer Jaissle ist klar zu erkennen. Red Bull Salzburg ist

nicht nur in der Lage, attraktiv zu spielen, sondern auch die Restvertei­digung klappt fast immer bestens.

Die Bilanz der vergangene­n Jahre gegen den LASK spricht klar für den Meister aus Salzburg. Seit acht Spielen sind die Bullen gegen die Linzer ungeschlag­en. Dabei gab es gleich sieben Siege und nur ein Remis. Dazu ist Salzburgs Heimbilanz fast unglaublic­h: In 31 Bundesliga-Heimspiele­n seit dem 20. Dezember 2020 gab es in der „Festung“BullenAren­a keine Niederlage mehr. Und nur in einem der vergangene­n 58 Liga-Heimspiele (am 20. November 2021 beim 0:0 gegen die Admira)

blieben die Roten Bullen ohne Torerfolg.

„Salzburg ist in Österreich eine Liga für sich und der klare Favorit“, sagte LASK-Trainer Dietmar Kühbauer. „Wenn wir aber alles reinwerfen und es uns gelingt, das intensive Tempo mitzugehen, ist für uns etwas möglich.“Kühbauer

kann im Spitzenspi­el wieder auf die zuletzt gesperrten Leistungst­räger Marin Ljubičić, Branko Jovičić und

Filip Stojković zurückgrei­fen.

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BILD: SN/APA Bei Salzburg-Trainer Matthias Jaissle sind die Sinne geschärft.

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