„Tennis hat sich enorm weiterentwickelt“
200 ATP-Punkte fehlen Dominic Thiem noch zum angestrebten Platz in den Top 100. Beim Heimturnier in Wien wird es besonders schwer.
WIEN. Fast ein Dutzend Mal ist Dominic Thiem beim Traditionstennisturnier in der Wiener Stadthalle dabei gewesen – bei seinem elften
Antreten in diesem Jahr ist es beim mit 2,5 Millionen US-Dollar dotierten ATP-500-Turnier für den 29-Jährigen gleich doppelt schwer.
Zum einen ist der Weltranglisten173. nach seiner Handgelenksverletzung weit von seiner Höchstform entfernt, zum anderen wartet dieses Jahr beim weltweit beliebtesten
In Wien spielen acht Profis aus den Top 15
Turnier unter den Profis vom 22. bis zum 30. Oktober eine außergewöhnliche Besetzung mit acht Spielern aus den Top 15, fünf aus den Top 10.
„Ich kann mich an ein derart starkes Feld nicht erinnern“, sagt ErsteBank-Open-Turnierdirektor Herwig Straka am Freitag bei der Präsentation des Turniers, „sogar
Frances Tiafoe, dieses Jahr USOpen-Halbfinalist, wurde nicht gesetzt. Noch dazu hat derzeit jeder
Spieler im Hauptfeld zumindest
ein ATP-Turnier schon gewonnen.“
Dennoch lastet auf Thiem viel selbst auferlegter Druck: Er wollte in diesem Jahr noch die Top 100 erreichen – das war die oberste Priorität. Das wird bei drei ausstehenden
Turnieren immer schwieriger, rund
200 ATP-Punkte fehlen, die in Gijón und Antwerpen sowie eben in Wien geholt werden sollen. Die Saison könnte deshalb mit Challenger-Turnieren verlängert werden. Das große Ziel
bleibt ein Antreten beim ersten Grand-Slam-Turnier des Jahres
in Australien Anfang 2023. „Wenn ich es nicht unter die Top 100 schaffe – warum nicht einmal in der Qualifikation antreten, das ist für mich kein Problem“, nimmt sich der 17-fache ATP-Turnier-Sieger selbst ein wenig den Druck.
Für Thiem hat sich das Tennis insgesamt stark weiterentwickelt. „Gerade was das Tempo angeht. Alcaraz oder Sinner gehen über Stunden volle Offensive. Etwas, was die Großen Drei Djoković, Nadal oder Federer nicht bedingungslos gemacht
haben. Sie spielten durchaus auch defensiv.“Der US-OpenSieger 2020, der nach einem Jahr Pause wieder in Wien dabei ist, sieht in seiner Entwicklung noch immer genügend Spielraum, um noch einmal vorne mitspielen zu können. „Jeder Spieler muss sich
während einer Karriere weiterentwickeln.“