Mut zu unbeheizten Schwammerln
Hillary Clinton ließ diese Woche mit einer erstaunlichen Meldung aufhorchen: „Persönlich muss ich sagen, dass
das Mutigste war, dass ich in meiner Ehe geblieben bin“, sagte die Frau des nicht immer ganz treuen Ex-US-Präsidenten Bill Clinton. Was Politiker/-innen unter wahrem Mut verstehen, ist also eine eher rätselhafte Sache. Wobei das Hauptproblem nach wie vor ist, dass es allzu oft überhaupt an Mut fehlt. Immerhin war Klimaschutzministerin Leonore Gewessler diese Woche mutig genug, dafür zu sorgen, dass Wirte nicht auch dann noch großzügige Energiekostenzuschüsse bekommen, wenn sie die Energie gleich wieder in Form von Heizschwammerln
hinausblasen. Wie zu erwarten, folgte der Krawall auf dem Fuß: Gewessler lebe in einem „grünen Wintermärchen“, posaunte der Wiener ÖVP-Chef Karl Mahrer hinaus. Da können wir nur raten: Abregen, Herr Mahrer –
und froh sein, dass nach wie vor die Fördermilliarden fließen, als gäbe es kein Morgen. Und daran denken, dass der Staat das Geld künftig auch noch für was anderes brauchen wird – wie die drohenden Milliardenstrafen für das Verfehlen der Klimaziele.