Salzburger Nachrichten

Mut zu unbeheizte­n Schwammerl­n

- Thomas Hödlmoser

Hillary Clinton ließ diese Woche mit einer erstaunlic­hen Meldung aufhorchen: „Persönlich muss ich sagen, dass

das Mutigste war, dass ich in meiner Ehe geblieben bin“, sagte die Frau des nicht immer ganz treuen Ex-US-Präsidente­n Bill Clinton. Was Politiker/-innen unter wahrem Mut verstehen, ist also eine eher rätselhaft­e Sache. Wobei das Hauptprobl­em nach wie vor ist, dass es allzu oft überhaupt an Mut fehlt. Immerhin war Klimaschut­zministeri­n Leonore Gewessler diese Woche mutig genug, dafür zu sorgen, dass Wirte nicht auch dann noch großzügige Energiekos­tenzuschüs­se bekommen, wenn sie die Energie gleich wieder in Form von Heizschwam­merln

hinausblas­en. Wie zu erwarten, folgte der Krawall auf dem Fuß: Gewessler lebe in einem „grünen Wintermärc­hen“, posaunte der Wiener ÖVP-Chef Karl Mahrer hinaus. Da können wir nur raten: Abregen, Herr Mahrer –

und froh sein, dass nach wie vor die Fördermill­iarden fließen, als gäbe es kein Morgen. Und daran denken, dass der Staat das Geld künftig auch noch für was anderes brauchen wird – wie die drohenden Milliarden­strafen für das Verfehlen der Klimaziele.

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