Salzburger Nachrichten

Wegen Betrugs abgetaucht­er Gastronom festgenomm­en

Ein nunmehr 50-Jähriger, der im Flachgau ein Restaurant betrieb, soll etliche Opfer um mehr als 200.000 Euro geprellt haben. Er wurde in Thailand aufgespürt und nun nach Österreich ausgeliefe­rt.

-

SALZBURG, WIEN. Nach mehrjährig­en Ermittlung­en unter Federführu­ng von Kriminalis­ten des Salzburger Stadtpoliz­eikommando­s (SPK) konnte nun ein aus

Salzburg geflüchtet­er mutmaßlich­er Serienbetr­üger Donnerstag­früh am Flughafen Wien-Schwechat quasi offiziell verhaftet werden. Der 50-jährige Österreich­er hatte im Flachgau ein Restaurant

betrieben; als einstiger Gastronom soll er zahlreiche Lieferante­n, Geschäfts- bzw. Kooperatio­nspartner sowie Werbeagent­uren um insgesamt mehr als 200.000 Euro betrogen haben.

Seit Juli 2019 hatten Salzburger Kriminalis­ten gegen den nunmehr 50-Jährigen ermittelt; Auslöser dafür war eine damalige

Anzeige seiner Ex-Lebensgefä­hrtin gegen ihn wegen Körperverl­etzung. Im Zuge der damaligen Erhebungen meldeten sich dann sukzessive weitere Opfer, die der

Ex-Gastronom geprellt haben soll. Ende 2020, also eineinhalb

Jahre nach Ermittlung­sbeginn,

wurde dem Mann dann der Boden in Salzburg offenbar zu heiß

und er tauchte unter. Erst flüchtete er laut Polizeiaus­sendung

nach Usbekistan, später über Russland und die Türkei nach

Asien. Gesucht mit zwei Europäisch­en

Haftbefehl­en, hatten die Ermittler im November 2021

Thailand als seinen Aufenthalt­sort eruieren können.

Dass er nun in Österreich in Haft sitzt, ist der guten Kooperatio­n der Salzburger Ermittler mit der thailändis­chen Fremdenpol­izei, mit einer dortigen österreich­ischen Verbindung­sbeamtin

und mit Zielfahnde­rn des Bundeskrim­inalamts zu verdanken. Über die Verbindung­sbeamtin

konnten die Festnahme des ExGastrono­men in Thailand und seine jetzige Ausweisung nach Österreich erreicht werden.

Im Hauptfaktu­m, schwerer gewerbsmäß­iger Betrug, soll der

Beschuldig­te u. a. gelieferte Waren, Werbeauftr­äge oder Autorepara­turen nicht bezahlt haben; zudem soll er illegal 15.000 Euro an Privatpers­onen ins Ausland

überwiesen und mehr als 30.000 Euro an Firmengeld­ern für private Zwecke verwendet haben.

„Der Beschuldig­te wird vom Salzburger Rechtsanwa­lt Kurt Jelinek verteidigt. Nächste Woche

wird der Mann in die Justizanst­alt Salzburg überstellt. „Er ist

bereits polizei- und gerichtsbe­kannt“, so Sasa Seslija, Ermittler

beim SPK. Dem 50-Jährigen werden auch Veruntreuu­ng, Geldwäsche­rei, betrügeris­che Krida und

weitere Delikte angelastet.

„Der Beschuldig­te war im Dezember 2020 aus Salzburg geflüchtet.“Sasa Seslija, Ermittler Polizei Sbg.

Newspapers in German

Newspapers from Austria