Chormusical setzt Zeichen des Friedens
600 Sänger aus Österreich und Bayern bringen Martin Luther Kings Lebensgeschichte im zweiten Anlauf auf die Bühne der Salzburgarena.
SALZBURG. Alles war angerichtet
für ein Fest der Stimmen. Am 1. April 2020 sollten 1200 Chorsänger auf der Bühne der Salzburgarena stehen, um die Österreich-Premiere des Musicals „Martin Luther King“zu gestalten. Das aufwendige Projekt war in die
letzte Gerade eingebogen, als das Coronavirus unser kulturelles Leben zum Stillstand brachte.
Sie habe trotz zweieinhalb Jahre pandemiebedingter Pause immer an eine Realisierung des Projekts geglaubt, erzählt Initiatorin Elfi Schweiger. „Aufgeben gibt es
bei mir nicht.“2019 saß die Kulturnetzwerkerin bei der Uraufführung des Musicals in Deutschland im Publikum, als 6000 Besucher kollektiv „We Shall Overcome“anstimmten. Das Erlebnis
habe eine so große Wirkung auf sie ausgeübt, dass sie sich eine Realisierung des Stücks in Salzburg zur Aufgabe gemacht habe, erzählt Schweiger. Aus ganz Österreich und Bayern meldeten sich Chöre, aus Salzburger Sängern wurde ein eigener Projektchor ins Leben gerufen.
Mit dieser Energie wird auch der zweite Anlauf vorangetrieben. Seit April probt der Projektchor
wieder im Oval im Europark, am 26. Oktober soll das Musical in
der Salzburgarena vor rund 5000
Besuchern aufgeführt werden. „Die Chorsänger waren so begeistert vom Projekt, dass sie mich zum Neustart animierten“, schildert Elfi Schweiger. Das Projekt sei
jetzt etwas kleiner dimensioniert, erzählt die pensionierte Salzburger Professorin. Dennoch konnten rund 600 Chorsängerinnen und -sänger für die Aufführung gewonnen werden. Dazu kommen 100 Kinder aus ganz Salzburg.
Unter den Solisten gibt es einige bekannte Gesichter. Andreas Wolfram, der Darsteller von Martin Luther King, sang
bereits am Salzburger Landestheater. Und Eric Papilaya, der den Gegenspieler Malcom X
verkörpert, vertrat Österreich 2007 beim Song Contest. Die Musicalprofis werden von Andreas Gergen in Szene gesetzt, der zu den renommiertesten
Regisseuren in diesem Genre zählt. Der Star ist jedoch der Chor, dessen Präsenz das Stück trägt.
Grünes Licht für die Aufführung habe es übrigens erst am 15. September gegeben, als eine Technikfirma ein halbwegs leistbares Angebot gemacht habe, erzählt die Initiatorin: „Das war sehr knapp.
Aber jetzt arbeiten wir auf Hochtouren, um ein Zeichen des Friedens zu setzen.“
„Die Chorsänger haben mich zum Neustart animiert.“Initiatorin
Musical: „Martin Luther King“,
Salzburgarena, 26. 10., Karten: ELFIS.KULTURKOFFER@AOL.COM