Schul- und Kindergartenneubau in Flachau: Viel
Historisch bedingt gab es in der Gemeinde Flachau lange Zeit zwei Kindergärten und zwei Schulen in den Ortsteilen Flachau und Reitdorf. Nun wurden die Einrichtungen jeweils an einem Standort zusammengeführt und neu gestaltet.
In nahezu rekordverdächtiger Bauzeit hat die Gemeinde Flachau zwei lang geplante Infrastrukturprojekte nun mit Schulbeginn in
die Zielgerade gebracht. Die ehemals zwei Kindergärten und zwei
Volksschulen der Pongauer Gemeinde wurden in den letzten Monaten in jeweils einem Ortsteil
zusammengeführt und durch Zubauten vergrößert. Bei beiden Projekten wurde auch die Substanz des Altbestands miteinbezogen und auf die neuen Bedürfnisse hin adaptiert. „Unsere neue Volksschule und der Kindergarten sind so konzipiert worden, dass sie den Bedarf unserer wachsenden Gemeinde in den nächsten 20 bis
30 Jahren abdecken können und auch noch genug Spielraum lassen“, erklärt Bürgermeister Tho
mas Oberreiter. Aktuell werden derzeit rund 160 Kinder im Kindergarten Reitdorf betreut, die Volksschule Flachau wird seit Schulbeginn mit acht Klassen geführt.
Zukunftsweisend sind die Projekte aber auch in anderer Hinsicht: Beide Erweiterungsbauten, sowohl Kindergarten als auch
Volksschule, wurden in Holzbauweise
realisiert. „Die Entscheidung für Holz fiel aus mehreren Gründen“, berichtet Bürgermeister Thomas Oberreiter. „Einerseits
wollten wir für unsere Kinder eine gesunde und wertige Lernumgebung schaffen, andererseits haben
uns natürlich auch die kürzeren Bauzeiten der Holzbauweise in die Hände gespielt“, so der Bürgermeister. „Dazu kommt, dass wir für
die Planung unserer Vorhaben zwei versierte Architekten aus dem Holzbereich gewinnen konnten.“So übernahm der Altenmarkter
Architekt Tom Lechner die Gestaltung des neuen Kindergartens in Reitdorf, für die Planung des Zuund Umbaus der neuen Volksschule zeichnet der Halleiner Architekt Karl Thalmeier verantwortlich.
Kindergarten Reitdorf
Das Haus für Elementarpädagogik in Reitdorf hat durch den Zubau
des neuen Holzgebäudes nun rund 900 Quadratmeter an Nutzfläche zusätzlich erhalten, die sich
großzügig auf zwei Etagen verteilen. Im frisch sanierten Altbestand der ehemaligen Volksschule ist
jetzt der Kleinkindbereich untergebracht. Dass hier ein Wohlfühlort entstanden ist, wird schon beim ersten Betreten spürbar. Lichtdurchflutete, große Räume mit fließenden Grenzen laden hier zur Bewegung und zur Begegnung
ein. „Genau so haben wir uns das gewünscht“, erklärt Kindergartenleiterin Melanie Rohrmoser, die mit ihrem Team auch in die Gestaltung miteinbezogen wurde. „Unser pädagogisches Konzept spiegelt sich in diesen Räumen perfekt
wider.“So wurden etwa die Gruppenbereiche nicht blickdicht abgetrennt, sondern durch große Fenster mit den Bewegungsräumen verbunden. Flexibilität, Transparenz und Wandelbarkeit ziehen sich hier durch das gesamte Gestaltungskonzept des neuen Kinderzentrums. Eines von vielen durchdachten Details: eine breite Holzveranda, die entlang der Gruppenräume verläuft und zusätzlichen Spielraum schafft.
Volksschule Flachau
Die neue Volksschule in Flachau steht dem Kindergarten in Reitdorf in nichts nach. Um die Kapazität für Schüler aus beiden Ortsteilen zu schaffen, hat Architekt Karl Thalmeier einen Holzzubau entworfen, der die zwei Bestandsgebäude in intelligenter Weise miteinander verbindet. Im neuen Trakt befinden sich nun ebenerdig der Speisesaal mit Küche sowie ein großzügiger Pausenraum mit Foyer, das sich über zwei Geschoße
hin öffnet. Konferenz-, Sekretariatsund Direktionsräumlichkeiten sind im Obergeschoß untergebracht. Auch bei diesem Projekt
dominieren Holz und Licht das Geschehen: Die Räume wurden großzügig geöffnet, was eine spürbar
gesunde und freundliche Atmosphäre schafft. „Es ist ganz toll geworden“, sagt Direktorin Anna
Vorderegger. „Stellvertretend für
die Gemeinde Flachau möchte ich mich bei allen beteiligten Gewerken, Firmen und natürlich auch den Architekten für ihre Arbeit und das unglaublich hohe Engagement bei unseren Projekten bedanken“, erklärt Bürgermeister
Thomas Oberreiter abschließend. „Ohne diesen außerordentlichen Einsatz hätten wir das alles nicht
geschafft.“