Fünf Bullen-Stürmer zu harmlos
Vor dem Spiel in der Champions League am Mittwoch gegen Zagreb konnten Salzburgs Angreifer nicht überzeugen. Das Tor beim 1:1 gegen den LASK war auch ein Produkt der Innenverteidiger.
Zwei Heimspiele in Serie hat Fußballmeister Red Bull Salzburg nicht gewonnen. Nach dem 1:1 vor der Länderspielpause gegen Rapid mussten sich die Bullen am vergangenen Samstag gegen den LASK ebenfalls mit einem 1:1 zufriedengeben. Ohne den verletzten Stürmer Nummer eins, Fernando, fehlte dem Tabellenführer vor dem Tor die
Kaltschnäuzigkeit. Dabei setzte Salzburg-Trainer Matthias Jaissle alles auf eine Karte, schickte alle
seine noch gesunden fünf Angreifer auf das Feld. Für den späten Ausgleich zum 1:1 sorgten aber bezeichnenderweise die beiden Innenverteidiger. Nach Vorarbeit von Strahinja Pavlović traf Oumar Solet.
Vier Tage vor dem Heimspiel in der dritten Runde der Champions
League gegen Dinamo Zagreb schafften es die Salzburger nicht, sich viele Topchancen herauszuspielen. Die guten Möglichkeiten wurden dann auch noch vergeben.
Vor dem Tor werden die Bullen gegen den kroatischen Meister konzentrierter, abgebrühter auftreten
müssen, will der Serienmeister den ersten Sieg in der laufenden Saison der Königsklasse einfahren.
„Wir haben im Abschluss die nötige Präzision vermissen lassen und zum zweiten Mal ein Gegentor nach einem Einwurf bekommen. Das ärgert mich extrem, weil man sich da sehr gut positionieren kann. Unser
Ausgleich zeigt die Mentalität der Mannschaft, dass sie nie aufgibt und immer an sich glaubt. Das gibt uns das nötige Selbstvertrauen für die anstehenden Aufgaben. Im Hinblick auf das Mittwoch-Spiel gegen Dinamo Zagreb war unser Ausgleich sehr wichtig, weil er uns Rückenwind gibt. Aufgrund dieses Spielverlaufs überwiegt in der
Mannschaft die positive Stimmung“, meinte Salzburg-Trainer Jaissle, der auch in den nächsten
beiden Spielen in der Champions League gegen Zagreb – am Mittwoch und in einer Woche im Rückspiel – auf Stürmer Fernando wird verzichten müssen.
Für Salzburgs Angriffsspiel wäre der Brasilianer dabei mit seiner internationalen Erfahrung und seiner Schnelligkeit enorm wichtig gewesen, um mehr Torgefahr zu entwickeln. Denn gegen den LASK zeigten jene fünf Bullen-Angreifer, die
Jaissle auf das Feld schickte, wenig Gefährlichkeit. Weder Benjamin Šeško, Noah Okafor, Sékou Koïta noch Roko Šimić und Junior Adamu
konnten sich entscheidend in Szene setzen oder ihre Mitspieler in gute Schussposition bringen.
Verbessern müssen sich die Salzburger auch im Abwehrverhalten. Dies kritisierte auch Jaissle. „Zwei
Mal 1:1, zwei Gegentore nach einem Einwurf. Wenn das nicht passiert,
gewinnst du zwei Mal 1:0 und alles ist top.“
Vor dem Spitzenspiel gegen die Oberösterreicher hätte Jaissle ein
Remis „als zwei verlorene Punkte angesehen, nach der Partie ist es aufgrund des sehr späten Ausgleichstreffers ein gewonnener Punkt. Auch wenn ich schon eine deutliche Überlegenheit an Chancen bei uns gesehen habe.“Obwohl es für den Serienmeister nur zu einem Remis reichte, mit hängenden Köpfen gehen die Bullen nicht in das Spiel am Mittwoch. Gegen die Kroaten könnte die Jaissle-Elf einen
weiteren Schritt Richtung Achtelfinale machen. „Wir haben uns für den Aufwand, den wir nach dem Rückstand betrieben haben, noch
belohnt. Deshalb war auch die Stimmung in der Kabine durchaus
positiv“, sagte Jaissle.