MotoGP: Oliveira bleibt im Regen eine Macht
Der KTM-Pilot gewann in Thailand auch das zweite Saisonrennen auf nasser Strecke.
BURIRAM. Wegen starker Regenfälle im thailändischen Buriram verzögerte sich
der Start des MotoGP-Rennens am Sonntag um rund eine Stunde. Auf nasser Strecke war es wie schon beim ersten Regenrennen
der Saison in Indonesien erneut Miguel Oliveira, der alle anderen Fahrer in den Schatten stellte. Der KTM-Pilot startete vom elften Startplatz, fand sofort seinen Rhythmus, setzte sich in der Spitzengruppe fest und war zu Rennbeginn der schnellste Mann auf der Strecke.
Im Kampf um den Sieg duellierte sich Oliveira ausgerechnet mit Jack Miller. Der Ducati-Pilot ersetzt Oliveira ab der kommenden Saison im KTM-Werksteam. Oliveira erhöhte mit zunehmender
Renndauer den Druck auf den in Führung liegenden 27-jährigen
Australier und setzte in der 15. Runde zum rennentscheidenden Überholmanöver an. Somit feierte Oliveira im zweiten Regenrennen der Saison seinen zweiten Saisonsieg. „Es war ein sehr langes Rennen, aber ich kann mich nicht beschweren. Immer wenn es regnet, bin ich superschnell. Ich habe mich an Indonesien zurückerinnert und versucht, ruhig zu bleiben. Dieser Sieg so kurz vor dem Ende der Saison
macht mich sehr glücklich“, erklärte der 27-jährige Portugiese, der in den vergangenen Monaten keinen
Hehl daraus machte, dass er mit den Entscheidungen der KTM-Führungsriege alles andere als einverstanden war. Oliveira sah es nicht
ein, seinen Platz für Miller räumen zu müssen und ab kommender Saison im zweiten KTM-Werksteam GasGas fahren zu sollen. Oliveira
unterschrieb daraufhin einen Vertrag im Satellitenteam von Aprilia. Nach dem bereits zweiten Saisonsieg des Portugiesen werden sich die Mattighofener fragen müssen, ob sie die richtige Entscheidung getroffen haben.
Hinter Oliveira komplettierten in Thailand die beiden Ducati-Teamkollegen Miller und Francesco Bagnaia das Podest. Für Bagnaia fühlt sich der dritte Platz aber wie ein
Sieg an, denn WM-Rivale Fabio Quartararo kam mit den nassen Bedingungen überhaupt nicht zurecht
und verpasste mit seiner Yamaha die Punkteränge. „Dieses Podium ist
wie ein Sieg für mich. Das ist mein erster Podestplatz im Regen, abgesehen von Österreich im vergangenen Jahr. Ich bin sehr, sehr glücklich“, sagte Bagnaia.
In der Fahrerwertung herrscht drei Rennen vor Saisonende nun ein offener Kampf um die WM-Krone: Weltmeister Quartararo führt nur noch zwei Punkte vor Bagnaia.
Aprilia-Pilot Aleix Espargaró hat als Dritter mit 20 Punkten Rückstand auch noch realistische Chancen auf
den WM-Titel.