Erster Stolperstein in Puch: Gemeinde zahlt nicht mit
PUCH. In der Stadt Salzburg erinnern derzeit 493 Stolpersteine an Opfer des NS-Terrors. Auch in
Anif, St. Georgen, Hallein, St. Johann, Bischofshofen, Radstadt und Thalgau wurden bereits Gedenksteine verlegt. Am Montag
wird auf Initiative von Alois Brandstätter aus Elsbethen der erste Stolperstein in Puch verlegt. „Anna Ebner, die Halbschwester meiner verstorbenen Schwiegermutter Maria Stöger, wurde 1941 nach Unstimmigkeiten mir ihrem Stiefvater in die Heilanstalt Salzburg eingeliefert“, schildert er. Von dort wurde die 34-Jährige am 21. Mai 1941 unter dem NS-Regime nach Hartheim (OÖ) deportiert und ermordet. Die Familie
wohnte damals in St. Jakob (heute Golsweg 10 in Puch).
Mit dem Stolperstein wolle seine Familie ins Bewusstsein rufen,
wie das menschenverachtende „Mörderregime“agiert habe, sagt Brandstätter. Er musste für die
Verlegung eine Baufirma beauftragen
und selbst bezahlen. Die Gemeinde Puch habe zwar die
Verlegung genehmigt, die ÖVPMehrheit unter Bgm. Helmut Klose habe jedoch die Übernahme der Kosten für die Verlegung abgelehnt, betont Thomas Randisek vom Personenkomitee Stolpersteine. „Diesen Fall hatten wir noch nie.“Hier zeige sich fehlendes Geschichtsbewusstsein kombiniert mit unwürdigem Abstimmungsverhalten gegenüber dem NS-Opfer und den Nachkommen.