Guter Ruf ist schon längst verloren
1940 wurde der Obus in Salzburg eingeführt, um Energie zu sparen, und gerade jetzt muss
Albus mit seinen Verbrennerbussen wieder auf der Linie 9 aushelfen, weil die Salzburg AG
seit Jahren nicht in der Lage ist, ausreichend Personal zu finden
und dieses an sich zu binden. Corona ist eine billige Ausrede.
Die Verkehrspolitik der Stadt sieht tatenlos zu, die Vizebürgermeisterin könnte ruhig mal ein Wort dazu sagen, denn wie
will sie sonst ihre Pläne einer Taktverdichtung in die Tat umsetzen? Vermutlich gar nicht,
daher das Stillschweigen seit Monaten.
Beim Obus gehen viele in Pension oder laufen schlichtweg davon. Kein Wunder beim Blick in die Stellenanzeigen. Da
werden Tellerwäscher (ohne die Tätigkeit herabwürdigen zu
wollen) schon besser bezahlt als Obusfahrer. Der Busfahrer
ist auch dank des engagierten Einsatzes des früheren Linienbetreibers Hannes Marazeck kein Hilfsarbeiter mehr, also soll er auch entsprechend entlohnt werden.
Der Fa. Marazeck sind nie die Fahrer scharenweise davongelaufen, da gab es ein Arbeiten auf Augenhöhe, die Mitarbeiter
wurden fair behandelt, man suchte den Dialog. Nicht nur deswegen wurde Herr Marazeck in diesem Jahr auch für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Beim Obus dürfte das wohl anders
laufen, ein ständiges Kommen und Gehen und niemanden kratzt es?
Salzburg ist eine Obusstadt, die ihren guten Ruf schon lange
verloren hat.
Dipl.-Kfm. Sebastian Krackowizer
D-82447 Spatzenhausen