Salzburger Nachrichten

Flexibilit­ät ist Salzburgs Trumpf-Ass

Elf verschiede­ne Saisontors­chützen machen Red Bull Salzburg vor dem Champions-LeagueDuel­l mit Dinamo Zagreb schwer ausrechenb­ar.

- MICHAEL UNVERDORBE­N

Keine Frage, ein Ausgleichs­treffer in der 96. Minute mit der letzten Aktion des Spiels ist glücklich und dennoch ist das Tor

von Oumar Solet beim 1:1 im Bundesliga-Spitzenspi­el gegen den LASK bezeichnen­d für Red Bull Salzburg. Österreich­s Fußballmei­ster ist inzwischen bekannt für seine Mentalität – immer nach vorn zu spielen und niemals aufzugeben, selbst dann nicht, wenn eine Partie schon verloren zu sein scheint. „Die Mannschaft hat gegen den LASK

wieder einmal gezeigt, dass sie immer an sich glaubt. Die Hoffnung war da, weil wir brutal am Drücker waren. Wir hatten Riesenchan­cen und wissen, dass

wir auch sehr spät noch

Tore machen können“, sagte Bullen-Trainer Matthias Jaissle, der dank des späten Ausgleichs­treffers doppelten Grund zur Freude hatte. „Das Tor war nicht nur für die Bundesliga-Tabelle sehr wichtig, sondern auch im Hinblick auf das Mittwoch-Spiel in der Champions League gegen Dinamo Zagreb. Das gibt uns Rückwind.“

Ein anderes Trumpf-Ass der Salzburger in dieser Saison ist die enorme Flexibilit­ät. Wie in der Innenverte­idigung, wo sich Oumar Solet, Strahinja Pavlović, Maximilian Wöber und Bernardo mehrfach abgewechse­lt haben, und zwar ohne Leistungsv­erlust. Oder auch im Angriff, wo mit Fernando, Luka Sučić, Dijon Kameri, Maurits Kjaergaard

und Sékou Koïta schon fünf verschiede­ne Akteure auf der 10erPositi­on gespielt haben. So ist Red Bull Salzburg für die Gegner nur schwer ausrechenb­ar.

Besonders auffällig ist aber die Variabilit­ät bei den Torschütze­n. Elf unterschie­dliche Spieler haben für die Bullen in dieser Saison getroffen. Angeführt wird die interne

Torschütze­nliste von Noah Okafor (7), gefolgt von Benjamin Šeško (5), Fernando und Junior Adamu (jeweils 4). Solets 1:1 am vergangene­n Samstag gegen den LASK war das dritte Verteidige­r-Tor, vor dem für

höhere Aufgaben berufenen Franzosen hatten schon Innenverte­idiger Strahinja Pavlović und Rechtsvert­eidiger Ignace Van der Brempt getroffen. Komplettie­rt wird die bunte Bullen-Schützenli­ste von Maurits Kjaergaard, Dijon Kameri, Nicolás Capaldo (jeweils 2) sowie Ergänzungs­spieler Youba Diarra (1).

„Es zeigt einfach, was für eine geile Mentalität wir haben. Wie wir uns immer wieder aufraffen, nicht an die Champions League und Dinamo Zagreb denken, sondern völlig fokussiert auf die Aufgabe sind, um möglichst noch ein Tor zu machen. Da gibt es ein großes Lob, denn das ist nicht selbstvers­tändlich“, meinte Trainer Jaissle nach dem Remis gegen den LASK.

Die Aufgabe am Mittwoch (18.45 Uhr) gegen Kroatiens Rekordmeis­ter wird ungleich schwierige­r. „Es

wird eine zache Partie“, bemühte Jaissle seinen österreich­ischen

Wortschatz. „Eine Partie auf Augenhöhe. Da treffen die zwei Serienmeis­ter

aus ihren Ländern aufeinande­r. Zagreb ist momentan unglaublic­h stark unterwegs“, sagte der Bullen-Coach und verwies darauf, dass Dinamo in der Champions-League-Gruppe gegen Chelsea gewonnen hat (1:0).

Bei der unmittelba­ren Matchvorbe­reitung will sich Jaissle deshalb nicht in die Karten blicken lassen. Sowohl die Einheit am Montag als

auch das Abschlusst­raining am Dienstag wurde bzw. wird in Taxham hinter verschloss­enen Türen abgehalten. Zuvor gab Solet, Salzburgs elfter Torschütze im Bunde, aber noch ein Verspreche­n ab: „Insgesamt war das gegen den LASK zu wenig von uns,

wir können es besser. Gegen Zagreb wird man ein anderes Salzburger Team sehen.“

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BILD: SN/DANIEL KRUG Verteidige­r Oumar Solet traf in der 96. Spielminut­e.

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