So spannend könnte die WM noch sein
Max Verstappen kann in Japan aus eigener Kraft Formel-1-Weltmeister werden. Das liegt vor allem an den Selbstumfallern von Ferrari.
SALZBURG. Dass sich Max Verstappen am Wochenende in Japan mit einem Sieg und der schnellsten Rennrunde aus eigener Kraft den
WM-Titel sichern kann, liegt viel mehr an der Schwäche Ferraris als an der Stärke Red Bulls. Die SN zeigen auf, wie Charles Leclerc und sein Team den Titel verspielt haben.
Imola. Leclerc drehte sich auf dem dritten Platz liegend bei der Jagd auf Red-Bull-Pilot Sergio Pérez und
wurde am Ende nur Sechster.
7 Punkte verloren
Barcelona. Souverän in Führung
liegend gab der Motor im Heck des Ferrari-Piloten den Geist auf.
25 Punkte verloren
Monaco. Bei seinem Heimrennen
holte Leclerc die Pole Position. Auf dem engen Stadtkurs ist das Überholen de facto unmöglich, der erste Startplatz gleichbedeutend mit dem Sieg. Doch durch einen fatalen Strategiefehler fiel Leclerc auf den
vierten Rang zurück.
13 Punkte verloren
Baku. Leclerc kam während einer
virtuellen Safety-Car-Phase an die Box und wäre nach dem obligatorischen Stopp vor Verstappen in Führung gelegen. Die Frage, ob es mit älteren Reifen zum Sieg gereicht
hätte, blieb aber unbeantwortet, denn erneut streikte der Motor.
25 Punkte verloren
Montreal. Nach zwei Motorschäden in drei Rennen musste Leclerc in Kanada aufgrund eines Motorenwechsels von ganz hinten starten.
Während Teamkollege Carlos Sainz den Sieg nur um wenige Zehntel
verpasste, wurde Leclerc Fünfter. Ohne Startplatzstrafe hätte der Monegasse das Rennen wohl für sich entschieden.
15 Punkte verloren
Silverstone. Leclerc führte abermals einen Grand Prix an, als kurz
vor Schluss das Safety-Car auf die Strecke kam. Während sich die Verfolger des Monegassen frische Reifen holten, ließ Ferrari seinen WMKandidaten auf alten Reifen weiterfahren. Nach dem Restart war Leclerc chancenlos und fiel noch auf den vierten Rang zurück.
13 Punkte verloren
Le Castellet. Während Verstappen für frische Reifen an die Box kam, blieb Leclerc in Führung liegend noch etwas länger auf der Strecke. Auf den abbauenden Reifen verlor der Ferrari-Pilot die Kontrolle über seinen Boliden
und krachte in die Reifenstapel. 25 Punkte verloren
Budapest. In Führung liegend
holte Ferrari Leclerc an die Box und montierte die harten Reifen.
Auf der Reifenmischung, auf der zuvor schon andere Piloten schlechte Rundenzeiten fuhren,
war Leclerc chancenlos, wurde zwei Mal von Verstappen überholt und Sechster. Der Sieg wäre sich aber wohl auch ohne Ferrari-Fauxpas nicht ausgegangen.
10 Punkte verloren
Spa. Sowohl Verstappen als auch Leclerc mussten von hinten starten. Während der Red-Bull-Pilot souverän gewann, musste Leclerc früh an die Box, weil sich ein Abreißvisier von Verstappen
im Bremsschacht verfing. Vor Rennende wollte sich Ferrari mit Leclerc den Punkt für die schnellste Rennrunde sichern. Leclerc schaffte es aber nicht
und verlor sogar einen Platz, weil er das Geschwindigkeitslimit in der Boxengasse überschritt.
2 Punkte verloren
135 Punkte haben Ferrari und
Leclerc in dieser Saison bereits selbstverschuldet verloren. Ohne die vielen Fehler hätte der Monegasse nicht 104 Punkte Rückstand, sondern 62 Zähler
Vorsprung auf Verstappen, weil dieser dann einige Rennen hinter Leclerc beendet hätte. Die Frage
wäre nicht, wann Verstappen den Titel gewinnt, sondern ob ihm in den verbleibenden Rennen eine
Aufholjagd gelingt. Die Realität sieht jedoch anders aus, Ferrari
muss weiter auf Titel warten.