Salzburger Nachrichten

Pflanzen energiespa­rend überwinter­n

Die Energiekri­se trifft auch die Gärtnerinn­en und Gärtner. Denn in den nächsten Wochen geht es darum, die nicht winterhart­en Pflanzen sicher zu verstauen.

- Karl Ploberger

SALZBURG. Viele der sogenannte­n Kübelpflan­zen sind aber robuster, als wir denken. Und wenn wir Glück haben und der Winter wieder so mild ist wie in den letzten Jahren, dann können wir so

manches mediterran­e Gewächs auch im Freien lassen.

Das Glashaus

Das Gewächshau­s ist sicherlich auch in Zeiten, in denen mit Energie sparsam umgegangen

werden muss, einer der besten Plätze. Denn hier wird die Energie der Sonne am besten ausgenützt.

Selbst an trüben Tagen erwärmt sich die Luft darin. Wichtig ist,

dass man das Auskühlen in den Nachtstund­en oder an Schlechtwe­ttertagen verhindert. Polsterfol­ien sind da die optimale Möglichkei­t, die Wärme im Glashaus zu halten. In so einem frostfreie­n Gewächshau­s lassen sich im Prinzip alle Kübelpflan­zen überwinter­n. Ideal für Kamelien, Oleander, Hanfpalme, Olive, Lorbeer. Hält man es etwas wärmer (um die sieben Grad), dann können hier auch perfekt alle Zitronen, Mandarinen und Orangen aufgestell­t werden. Wichtig bei allen Pflanzen: ganz wenig gießen.

Der Wintergart­en

Hier beginnt bereits die Problemati­k, denn das grüne Wohnzimmer ist wohl auch dazu gedacht, im Winter ein wenig Licht zu tanken. Und das kostet (an trüben Tagen) Energie. Bleibt es unbeheizt, dann werden je nach Bauart und Standort fast alle Pflanzen hier ein optimales Quartier

finden. Ist es sehr sonnig, sollte

aber unbedingt gelüftet werden. Optimal wäre es, wenn man die

warme Luft ins Haus leiten könnte. Aber: rechtzeiti­g die Türen

wieder schließen, wenn die Sonne untergegan­gen ist. Der ideale Standort ist es dann für alle Zitruspfla­nzen, Kamelien, aber auch für Pelargonie­n oder andere

nicht winterhart­e Balkonblum­en. Immer aufpassen, dass es nicht zu warm, aber bei sehr starkem Frost auch nicht zu kalt wird.

Auch hier könnte man mit Polsterfol­ie eine zusätzlich­e Isolierung einziehen.

Der Keller

Das wohl häufigste Überwinter­ungsquarti­er für die Hobbygärtn­er ist der Keller. Das Problem dabei meist: Es ist in neu gebauten

MEIN GARTEN

Häusern zu warm und zu dunkel. Daher lüften, damit die Temperatur unter acht bis zehn Grad

bleibt, und alle wintergrün­en Pflanzen, wie Oleander, Olive oder auch Citrus, ganz wenig gießen. Kunstlicht wird man in Zeiten des Stromspare­ns wohl nicht einschalte­n, auch wenn die neuen LED-Pflanzenle­uchten ganz wenig Strom verbrauche­n. Kübelpflan­zen, die das Laub verlieren, wie der Granatapfe­l, die schmalblät­trige Schmucklil­ie oder Fuchsien, benötigen kein Licht.

Das Treppenhau­s

Ist es wirklich ungeheizt und hat es nicht mehr als zehn bis zwölf Grad, fühlen sich viele Pflanzen vor einem großen Fenster sehr wohl. Gießen muss man hier nach Bedarf und man sollte die Pflanzen auch immer auf Schädlinge kontrollie­ren. Balkonblum­en wie Pelargonie­n (Geranien) fühlen sich hier besonders wohl. Auch die seit einigen Jahren so

beliebten Dipladenie­n sind hier gut aufgehoben, wenn man sie mit Blättern überwinter­t. Lässt man sie einziehen (wie Dahlien), dann können sie ganz trocken auch im dunklen Keller stehen.

Im Freien

Sehr oft hört man in den letzten

Jahren, dass Oleander, Lorbeer, Hanfpalme oder auch Oliven gut eingepackt mit Vlies im Freien

überlebt haben. Manche dieser Pflanzen sind schon seit geraumer Zeit ausgepflan­zt (und damit gut eingewurze­lt), manche stehen auch nur geschützt am Balkon. Ob es möglich ist oder nicht, lässt sich leider nicht sagen. Die an sich milderen Winter erhöhen die Chancen, aber mehrere Tage

Frost, wie er bei uns halt doch auch noch vorkommen kann, bedeuten für viele dieser mediterran­en Pflanzen das Ende. Also gut überlegen, ob man das wirklich

wagt.

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BILD: SN/PLOBERGER Dicht gedrängt stehen die Pflanzen im Glashaus.
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