Aufwind für das Forschungsland Österreich
Vertreter aus Wissenschaft und Politik gratulierten Zeilinger zu seiner „hochverdienten Leistung“.
WIEN. Nicht nur beim frisch gekürten Nobelpreisträger Anton Zeilinger brachte die Auszeichnung am Dienstag helle Freude. Gratulantinnen und Gratulanten aus Wissenschaft und Politik würdigten die
herausragende Karriere des 77-Jährigen und unterstrichen die Wichtigkeit für den österreichischen
Wissenschafts- und Forschungsstandort.
Er sei ein Pionier der Quantenphysik, „ein Forscher, wie er im Buche steht“, schrieb Bundespräsident Alexander Van der Bellen auf
Twitter. Heinz Faßmann, Präsident der Österreichischen Akademie der
Wissenschaften (ÖAW), bezeichnete die Auszeichnung als „Sensation
und hochverdient“. Zeilinger, der einst selbst als ÖAW-Präsident tätig
war, habe bahnbrechende Ergebnisse in seinem Forschungsbereich erzielt. „Das Forschungsland Österreich hat wieder an die internationale Spitze aufgeschlossen“, sagte Faßmann. Auch Christof Gattringer, Präsident des Wissenschaftsfonds FWF, hielt fest: „Der Preis krönt eine
herausragende wissenschaftliche Karriere und ist ein tolles Zeichen
für den Erfolg österreichischer Grundlagenforschung auf höchstem internationalen Niveau.“
Die Uni Innsbruck sprach in einer Aussendung von einer „großen Stunde für die österreichische Physik“, aber auch für das eigene Institut. Von 1990 bis 1999 forschte und lehrte Anton Zeilinger in Innsbruck und führte mehrere der gewürdigten bahnbrechenden Experimente durch, freute sich Rektor Tilmann Märk. Etwa die erste Quantenteleportation mit Photonen im Jahr 1997: Dieses Experiment war das erste, das den Quantenzustand eines Teilchens auf ein anderes Teilchen in der Distanz übertrug. Anton Zeilingers Erfolge seien nicht zuletzt auch ein Grund dafür gewesen, die Quantenphysik in Innsbruck auszubauen, hieß es.
Auch von Zeilingers weiterer langjähriger Wirkungsstätte, der Uni Wien, kamen am Dienstag Glückwünsche: „Dass in Österreich insgesamt eine blühende Landschaft für die Quantenforschung besteht, ist auch ein großes Verdienst von Anton Zeilinger. Mit seiner wissenschaftlichen Neugierde und Energie ist er eine Inspiration für alle Fakultätsmitglieder“, sagte Physik-Dekan Robin Golser.
Erfolg österreichischer Grundlagenforschung