„Das hilft der Reputation der Wissenschaft“
Wissenschaftsminister Martin Polaschek im Kurzinterview.
Martin Polaschek, Bundesminister
für Bildung, Wissenschaft und Forschung, war am Dienstag an der Pädagogischen Hochschule Salzburg zu Gast. In einem SN-Gespräch ging er auf den Nobelpreis für Anton Zeilinger ein – und auf mögliche
Auswirkungen für Österreich.
SN: Herr Polaschek, wie überrascht waren die Fachkreise von der Auszeichnung Anton Zeilingers? Oder anders: unerwartet oder längst verdient?
Martin Polaschek: Professor Zeilinger ist immer wieder einer der Favoriten – gerade, wenn man sich mit Menschen aus der Physik unterhält.
Wenn es einer verdient hat, dann er. Seine Forschungen zu Quantenphysik waren bahnbrechend. Er ist ein
Aushängeschild in der ganzen Welt.
SN: Welche Folgen kann die Auszeichnung für den Wissenschaftsstandort haben?
Jedes Land ist nicht nur stolz auf die
prämierte Person, sondern es ist auch ein Zeichen der Qualität der
Forschung. Es zeigt, dass die Wissenschaft einen hohen Stellenwert
hat. Es ist eine Motivation für andere Forscherinnen und Forscher. Und es ist eine Rechtfertigung, das
viele Steuergeld zu investieren.
Aber könnte das Investment in die Forschung nicht viel höher sein – vor allem in Anbetracht der Teuerung?
SN:
Wir bemühen uns, Wissenschaft und Forschung auch weiter mit viel Geld auszustatten. Zur Teuerung: Da gibt es konstruktive Gespräche
mit dem Finanzministerium.
Kann die Auszeichnung auch im Kampf gegen Wissenschaftsskepsis helfen?
SN:
Alles, was den Menschen zeigt, dass Wissenschaft wichtig ist, hilft. Anton Zeilinger ist ja selbst ein Botschafter – die Wissenschaftsvermittlung war ihm stets ein großes
Anliegen. Das alles hilft der Reputation der Wissenschaft.