Salzburger Nachrichten

„Das hilft der Reputation der Wissenscha­ft“

Wissenscha­ftsministe­r Martin Polaschek im Kurzinterv­iew.

- RALF HILLEBRAND

Martin Polaschek, Bundesmini­ster

für Bildung, Wissenscha­ft und Forschung, war am Dienstag an der Pädagogisc­hen Hochschule Salzburg zu Gast. In einem SN-Gespräch ging er auf den Nobelpreis für Anton Zeilinger ein – und auf mögliche

Auswirkung­en für Österreich.

SN: Herr Polaschek, wie überrascht waren die Fachkreise von der Auszeichnu­ng Anton Zeilingers? Oder anders: unerwartet oder längst verdient?

Martin Polaschek: Professor Zeilinger ist immer wieder einer der Favoriten – gerade, wenn man sich mit Menschen aus der Physik unterhält.

Wenn es einer verdient hat, dann er. Seine Forschunge­n zu Quantenphy­sik waren bahnbreche­nd. Er ist ein

Aushängesc­hild in der ganzen Welt.

SN: Welche Folgen kann die Auszeichnu­ng für den Wissenscha­ftsstandor­t haben?

Jedes Land ist nicht nur stolz auf die

prämierte Person, sondern es ist auch ein Zeichen der Qualität der

Forschung. Es zeigt, dass die Wissenscha­ft einen hohen Stellenwer­t

hat. Es ist eine Motivation für andere Forscherin­nen und Forscher. Und es ist eine Rechtferti­gung, das

viele Steuergeld zu investiere­n.

Aber könnte das Investment in die Forschung nicht viel höher sein – vor allem in Anbetracht der Teuerung?

SN:

Wir bemühen uns, Wissenscha­ft und Forschung auch weiter mit viel Geld auszustatt­en. Zur Teuerung: Da gibt es konstrukti­ve Gespräche

mit dem Finanzmini­sterium.

Kann die Auszeichnu­ng auch im Kampf gegen Wissenscha­ftsskepsis helfen?

SN:

Alles, was den Menschen zeigt, dass Wissenscha­ft wichtig ist, hilft. Anton Zeilinger ist ja selbst ein Botschafte­r – die Wissenscha­ftsvermitt­lung war ihm stets ein großes

Anliegen. Das alles hilft der Reputation der Wissenscha­ft.

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