Franzose und Amerikaner gemeinsam mit Zeilinger geehrt
Auch den beiden anderen Physik-Nobelpreisträgern ist das Interesse für die Forschung in die Wiege gelegt worden.
STOCKHOLM. Gemeinsam mit dem österreichischen Physiker Anton Zeilinger wurden der Franzose
Alain Aspect und der US-Amerikaner John F. Clauser am Dienstag mit dem Nobelpreis für Physik ausgezeichnet. Nicht nur der Preis vereint sie – sondern auch eine frühe Begeisterung für ihre Forschung.
Schon als kleiner Bub verbrachte der Amerikaner John Clauser viel Zeit im Labor seines Vaters, eines Luftfahrtingenieurs. „Als Kind bin ich nach der Schule einfach immer in sein Labor gegangen“, sagte der Physiker einmal in einem Interview.
Unterstützt von seinem Vater, wurde der am 1. Dezember 1942 im kalifornischen
Pasadena geborene Clauser selbst zum Wissenschafter.
Am California Institute of Technology und dann an der New Yorker Columbia University studierte er Physik und arbeitete in verschiedenen Laboren in Kalifornien, unter anderem an der University of California in Berkeley sowie als selbstständiger Physiker, Berater und Erfinder.
Clauser interessierte sich zunächst für verschiedene Bereiche der Physik – „aber als ich mit dem Quantenmechanik-Zeug angefangen habe, ist alles andere im Vergleich verblasst“.
Der 79-Jährige veröffentlichte Dutzende wissenschaftliche Arbeiten und wurde vielfach ausgezeichnet – unter anderem 2010 mit dem
Wolf-Physikpreis, zusammen mit Aspect und Zeilinger, mit denen er nun auch mit dem Nobelpreis für Physik geehrt wurde.
Der Drang nach Wissen war auch dem Franzosen Alain Aspect (75) als
Sohn eines Lehrerpaars quasi mit in die Wiege gelegt worden. „Wir
wohnten damals in der Schule“, begann er 2019 die Beschreibung seiner – wie er sagt – klassischen Laufbahn als Lehrerkind. Von der Dorfschule in Südfrankreich über das Gymnasium in der DepartementHauptstadt Agen habe sein Weg dann in die Hauptstadt Paris geführt, wo er seine gesamte akademische Karriere an führenden Instituten
seines Fachgebiets verbracht
hat – bis auf drei Jahre als Dozent im Kamerun. Die Inspiration, sich für Physik zu begeistern, habe ihm sein Physiklehrer auf dem Gymnasium
gegeben. Für den mit zahlreichen renommierten Preisen ausgezeichneten Aspect krönt der Nobelpreis
vier Jahrzehnte Grundlagenforschung. Am nationalen französischen Forschungszentrum CNRS und der Elite-Uni Paris-Saclay hat
Aspect sich der experimentellen Untersuchung der Quanteneigenschaften von Licht und ultrakalten
Atomen gewidmet, die die Grundlage der Quantentechnologien bilden.