Salzburger Nachrichten

Die Kunstfigur Hermes Phettberg wird 70

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Moderator der „Nette Leit Show“schreibt weiter für „Falter“und „Augustin“.

WIEN. „Eigentlich diskrimini­ert die Bibel uns LBGTIQys!“, schreibt Hermes Phettberg in seiner jüngsten „Falter“-Kolumne „Phettbergs Predigtdie­nst“. Seine Sadomasoch­ismus-Sehnsüchte könne er nach mehreren Schlaganfä­llen nicht mehr ausleben, klagt er: „Ich kann nur noch im Bett liegen und im Rollstuhl sitzen.“Am Mittwoch wird er 70 Jahre alt. Phettberg, der eigentlich Josef Fenz heißt und sich selbst als „Elender“bezeichnet, wurde zuletzt von jungen Bands entdeckt: Er

wirkte im Video „High Castle“der österreich­ischen Band Nancy Transit und in „Metropolis“der Hamburger Black-Metal-Band Fäulnis mit, die zum Drehen in seine Wohnung kam. Auch von der Berliner Band Drangsal und von Dagobert

und Band wurde er besucht. Im Alltag braucht Phettberg Hilfe, auch

beim Schreiben: Denn Feinmotori­k und Sprachverm­ögen sind beeinträch­tigt. Dennoch schrieb er bis

vor Kurzem auch für die Straßenzei­tung „Augustin“. Der Ex-Bankangest­ellte und Ex-Pastoralas­sistent war in den 90er-Jahren in der

Theatergru­ppe „Sparverein Die Unzertrenn­lichen“rund um Kurt Palm aktiv. In der ORF-Talkshow „Phettbergs Nette Leit Show“begrüßte er ab 1994 Promis. 2003/04 strahlte ATV die Show „Beichtphat­er Phettberg“aus. 2007 widmete ihm Palm die Doku „Hermes Phettberg, Elender“. Als 2013 die mit dem MaxOphüls-Preis geehrte Doku „Der Papst ist kein Jeansboy“von Sobo Swobodnik über Phettbergs Alltag

im Wiener Stadtkino an 28 Abenden gezeigt wurde, wohnte er jeder

Vorstellun­g bei.

 ?? ?? Hermes Phettberg 2015.
Hermes Phettberg 2015.

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