Für Red Bull Salzburg heißt es siegen oder fliegen
Die beiden Spiele gegen Dinamo Zagreb diesen Mittwoch in Salzburg und nächste Woche in Kroatien weisen den Bullen den Weg in der Champions-League-Gruppenphase.
Das selbstbewusste Ziel von Red Bull Salzburg lautet, im Fußball-Europacup überwintern zu
wollen. Das bedeutet, dass die Bullen im prominent besetzten Pool E der Champions-League-Gruppenphase zumindest Rang drei belegen müssen, um im Frühjahr in die K.-o.-Runde der Europa League umzusteigen. Zum Aufstieg in der Königsklasse berechtigt sind bekanntlich nur die besten zwei. Um diese Chance aufrechtzuerhalten,
braucht es in den bevorstehenden zwei Spielen gegen den kroatischen
Rekordmeister Dinamo Zagreb am Mittwoch (18.45 Uhr) in Salzburg
und am nächsten Dienstag (21 Uhr) auswärts im Maksimir-Stadion zumindest vier Punkte aus einem Sieg und einem Unentschieden.
Ein Blick in die ChampionsLeague-Statistik zeigt: Im Vorjahr sammelten die Gruppenzweiten durchschnittlich 9,75 Punkte, ein Jahr davor waren es gar 11 Zähler.
Aktuell hält Salzburg nach zwei Unentschieden gegen die Gruppenfavoriten AC Milan (1:1) und Chelsea (1:1) „nur“bei zwei Punkten. „Ich
bin grundsätzlich kein Freund davon, nach zwei Spieltagen auf die Tabelle zu schauen. Aber machen
wir uns nichts vor: Diese zwei Spiele gegen Dinamo werden mitentscheidend sein, ob wir über den Winter
hinaus noch im Europacup dabei sind oder nicht“, sagte Bullen-Trainer Matthias Jaissle in dem Wissen, dass Salzburg eine positive Bilanz gegen Zagreb vorweisen kann. In
bisher sechs Duellen auf Europacup-Ebene gab es drei Siege, zwei
Remis und nur eine Niederlage (1:2/auswärts 2009).
Und dennoch erwartet Jaissle „ein Spiel auf Messers Schneide“: „Wir müssen zu 100 Prozent fokussiert sein und extrem auf Details achten, etwa bei Standardsituationen. Restverteidigung ist ebenfalls ein großes Stichwort für dieses Duell,
denn auch Dinamo hat seine
Waffen im Umschaltspiel“, erklärte Jaissle. Außenverteidiger Amar Dedić, von den Bullen-Fans zum Spieler des Monats September gewählt, ergänzte: „Zagreb ist eine sehr starke Mannschaft mit viel Selbstvertrauen, nicht nur durch den Sieg gegen Chelsea (1:0, Anm.). Sie haben in der Meisterschaft bis auf ein Remis alles gewonnen, sind körperlich robust und verfügen über hohe technische Qualität. Wir müssen also gegen einen wirklich unangenehmen Gegner bestehen.“
Ein Gegner, der sich auswärts allerdings recht schwertut. So liegt Zagrebs letzter Auswärtssieg in der Champions League schon lange, nein, sehr lange zurück. Nämlich knapp 24 Jahre, als man im November 1998 mit 1:0 bei Ajax Amsterdam gewinnen konnte. Seitdem sind die Kroaten in 19 Auswärtsspie
len ohne Sieg (3 Unentschieden, 16 Niederlagen) und auch für Gegentore äußerst anfällig. Letztmals
blieb Zagreb in der Champions League 1999 beim 0:0 im Old Trafford gegen Manchester United ohne Gegentreffer. In den darauffolgenden 18 Auswärtsspielen kassierte Dinamo 52 Tore, im Schnitt also rund 2,9 pro Spiel.
Luka Sučić, kroatischer Nationalspieler in Diensten von Red Bull
Salzburg, verbreitete vor dem Abschlusstraining am Dienstag große Zuversicht: „Wir sind sehr gut vorbereitet, werden wieder offensiven Fußball spielen und so dem Gegner
wehtun. Ganz klar, wir wollen dieses Spiel gewinnen.“
Die Salzburger würden ihr Punktkonto mit zwei Siegen gegen Dinamo Zagreb auf acht Zähler aufstocken. Sieben Punkte reichten
den Bullen bei ihrer ersten Champions-League-Kampagne
2019 in der Endabrechnung zu Rang drei
hinter Liverpool und Napoli. 2020 wurde Österreichs Serienmeister hinter dem FC Bayern
und Atlético Madrid ebenfalls Dritter (4 Punkte), ehe 2021 als Gruppenzweiter (10 Punkte) hinter Lille schließlich der erstmalige Aufstieg gelang.
Dementsprechend kann das Motto für Red Bull Salzburg nur
heißen: siegen oder fliegen.