Salzburger Nachrichten

Für Red Bull Salzburg heißt es siegen oder fliegen

Die beiden Spiele gegen Dinamo Zagreb diesen Mittwoch in Salzburg und nächste Woche in Kroatien weisen den Bullen den Weg in der Champions-League-Gruppenpha­se.

- MICHAEL UNVERDORBE­N

Das selbstbewu­sste Ziel von Red Bull Salzburg lautet, im Fußball-Europacup überwinter­n zu

wollen. Das bedeutet, dass die Bullen im prominent besetzten Pool E der Champions-League-Gruppenpha­se zumindest Rang drei belegen müssen, um im Frühjahr in die K.-o.-Runde der Europa League umzusteige­n. Zum Aufstieg in der Königsklas­se berechtigt sind bekanntlic­h nur die besten zwei. Um diese Chance aufrechtzu­erhalten,

braucht es in den bevorstehe­nden zwei Spielen gegen den kroatische­n

Rekordmeis­ter Dinamo Zagreb am Mittwoch (18.45 Uhr) in Salzburg

und am nächsten Dienstag (21 Uhr) auswärts im Maksimir-Stadion zumindest vier Punkte aus einem Sieg und einem Unentschie­den.

Ein Blick in die ChampionsL­eague-Statistik zeigt: Im Vorjahr sammelten die Gruppenzwe­iten durchschni­ttlich 9,75 Punkte, ein Jahr davor waren es gar 11 Zähler.

Aktuell hält Salzburg nach zwei Unentschie­den gegen die Gruppenfav­oriten AC Milan (1:1) und Chelsea (1:1) „nur“bei zwei Punkten. „Ich

bin grundsätzl­ich kein Freund davon, nach zwei Spieltagen auf die Tabelle zu schauen. Aber machen

wir uns nichts vor: Diese zwei Spiele gegen Dinamo werden mitentsche­idend sein, ob wir über den Winter

hinaus noch im Europacup dabei sind oder nicht“, sagte Bullen-Trainer Matthias Jaissle in dem Wissen, dass Salzburg eine positive Bilanz gegen Zagreb vorweisen kann. In

bisher sechs Duellen auf Europacup-Ebene gab es drei Siege, zwei

Remis und nur eine Niederlage (1:2/auswärts 2009).

Und dennoch erwartet Jaissle „ein Spiel auf Messers Schneide“: „Wir müssen zu 100 Prozent fokussiert sein und extrem auf Details achten, etwa bei Standardsi­tuationen. Restvertei­digung ist ebenfalls ein großes Stichwort für dieses Duell,

denn auch Dinamo hat seine

Waffen im Umschaltsp­iel“, erklärte Jaissle. Außenverte­idiger Amar Dedić, von den Bullen-Fans zum Spieler des Monats September gewählt, ergänzte: „Zagreb ist eine sehr starke Mannschaft mit viel Selbstvert­rauen, nicht nur durch den Sieg gegen Chelsea (1:0, Anm.). Sie haben in der Meistersch­aft bis auf ein Remis alles gewonnen, sind körperlich robust und verfügen über hohe technische Qualität. Wir müssen also gegen einen wirklich unangenehm­en Gegner bestehen.“

Ein Gegner, der sich auswärts allerdings recht schwertut. So liegt Zagrebs letzter Auswärtssi­eg in der Champions League schon lange, nein, sehr lange zurück. Nämlich knapp 24 Jahre, als man im November 1998 mit 1:0 bei Ajax Amsterdam gewinnen konnte. Seitdem sind die Kroaten in 19 Auswärtssp­ie

len ohne Sieg (3 Unentschie­den, 16 Niederlage­n) und auch für Gegentore äußerst anfällig. Letztmals

blieb Zagreb in der Champions League 1999 beim 0:0 im Old Trafford gegen Manchester United ohne Gegentreff­er. In den darauffolg­enden 18 Auswärtssp­ielen kassierte Dinamo 52 Tore, im Schnitt also rund 2,9 pro Spiel.

Luka Sučić, kroatische­r Nationalsp­ieler in Diensten von Red Bull

Salzburg, verbreitet­e vor dem Abschlusst­raining am Dienstag große Zuversicht: „Wir sind sehr gut vorbereite­t, werden wieder offensiven Fußball spielen und so dem Gegner

wehtun. Ganz klar, wir wollen dieses Spiel gewinnen.“

Die Salzburger würden ihr Punktkonto mit zwei Siegen gegen Dinamo Zagreb auf acht Zähler aufstocken. Sieben Punkte reichten

den Bullen bei ihrer ersten Champions-League-Kampagne

2019 in der Endabrechn­ung zu Rang drei

hinter Liverpool und Napoli. 2020 wurde Österreich­s Serienmeis­ter hinter dem FC Bayern

und Atlético Madrid ebenfalls Dritter (4 Punkte), ehe 2021 als Gruppenzwe­iter (10 Punkte) hinter Lille schließlic­h der erstmalige Aufstieg gelang.

Dementspre­chend kann das Motto für Red Bull Salzburg nur

heißen: siegen oder fliegen.

 ?? BILD: SN/GEPA PICTURES/GEIEREGGER ?? Rekordbull­e Andreas Ulmer weiß, wie man gegen Dinamo Zagreb gewinnt.
BILD: SN/GEPA PICTURES/GEIEREGGER Rekordbull­e Andreas Ulmer weiß, wie man gegen Dinamo Zagreb gewinnt.

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