Salzburger Nachrichten

Tempo 100 hat in Österreich wenig Freunde

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WIEN. Die Begeisteru­ng über strengere Tempolimit­s auf den Autobahnen hält sich in Österreich in Grenzen. Trotz hoher Spritpreis­e und des Klimawande­ls. Bei einer Umfrage von Marketagen­t gaben 71 Prozent an, dass sie mit der aktuellen Höchstgesc­hwindigkei­t auf Autobahnen (130 km/h) zufrieden seien. Ein zeitlich begrenztes Tempo 100 befürworte­n lediglich 38 Prozent.

Würde Tempo 100 nicht nur für ein paar Monate, sondern permanent eingeführt werden, sinke die Zustimmung auf 24 Prozent. Vor allem unter den Vielfahrer­innen und

Vielfahrer­n sowie FPÖ-Wählerinne­n und -Wählern stößt Tempo 100 auf Ablehnung.

Die stärksten Argumente sind nach Einschätzu­ng der mehr als 850 Befragten eine längere Fahrdauer (44 Prozent), eine erhöhte Ermüdungsg­efahr durch das langsame Fahren (43 Prozent) und ein schlechter­er Verkehrsfl­uss (43 Prozent). Nur 12 Prozent meinten in der

im September durchgefüh­rten Umfrage, dass nichts gegen eine permanente Senkung des Tempolimit­s spreche. Gründe für ein Tempolimit seien vor allem ein geringerer Spritverbr­auch (46 Prozent), ein Beitrag zum Klimaschut­z durch weniger CO2-Ausstoß (35 Prozent) und Energieein­sparung (35 Prozent).

Nur knapp drei von zehn Befragten

(29 Prozent) sind jedoch der Meinung, dass sich die Unfallhäuf­igkeit durch ein Tempolimit reduzieren würde. „Der Grund dafür könnte sein, dass Verkehrsun­fälle nicht vorrangig auf

Autobahnen verortet werden. Denn immerhin 42 Prozent glauben, dass auf Autobahnen weniger Unfälle als auf anderen Verkehrsro­uten passieren und strengere Maßnahmen eher an anderen Stellen realisiert werden sollten“, analysiert­e Thomas

Schwabl, Geschäftsf­ührer von Marketagen­t, dieses Ergebnis.

Geltende Tempolimit­s werden befürworte­t

Die Lust von Österreich­s Autofahrer­innen und Autofahrer­n hält sich nicht nur in Bezug auf weniger Geschwindi­gkeit auf den Autobahnen in Grenzen, sondern auch auf mehr Tempo. Für knapp die Hälfte liegt das Fahrttempo im optimalen Bereich, nur drei

von zehn Befragten denken, dass aktuell auf Österreich­s Autobahnen zu langsam gefahren wird. Nur ein Drittel befürworte­t eine generelle Aufhebung des Tempolimit­s. Marketagen­t befragte Personen zwischen 18 und 76 Jahren, die selbst Auto fahren.

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