Campingkocher sind derzeit heiß begehrt
Immer mehr Menschen wollen sich für einen Blackout vorbereiten. Sie rüsten sich auch mit Campingausrüstung und Kaminholz.
SALZBURG. Gaskartuschen, Campingkocher, Wasserkanister: Im Campingfachgeschäft im Salzburger Stadtteil Schallmoos herrscht derzeit Hochbetrieb. Doch ausschlaggebend dafür ist
nicht unbedingt eine neu entdeckte Naturverbundenheit der
Salzburgerinnen und Salzburger, sondern weil sich viele für den Ernstfall vorbereiten. Denn immer wieder ist derzeit von einem möglichen Blackout die Rede. Bürgerinnen und Bürgern wird empfohlen, für einen „krisenfesten Haushalt“vorzusorgen, um für einen längerfristigen Stromausfall gewappnet zu sein.
Das spürt auch Fabian Rödig derzeit. Er ist stellvertretender Filialleiter des Campingshops Fritz Berger. „Teilweise werden wir
wirklich überrannt. Die Nachfrage hat sich im vergangenen halben Jahr verdoppelt.“Besonders zu bemerken sei dies im Bereich der Campingkocher und gasbetriebenen Kochplatten. Rödig
verkauft diese in sämtlichen Variationen: vom Taschenkocher, der mit Brennstoffwürfeln betrieben wird, bis zum „komfortableren Tischkocher“. Sie alle seien derzeit so beliebt, weil sie auch in Innenräumen verwendet werden
könnten. Im Geschäft habe Rödig
noch einige Gaskocher lagernd, die zugehörigen Kartuschen seien immer wieder ausverkauft. „Gasflaschen und Kartuschen
wurden in den letzten Wochen in Massen gekauft.“Das betreffe kleinere Gaskartuschen genauso wie große 11-Kilo-Flaschen.
Zwei Gänge weiter: Noch befinden sich hier einige Solarpaneele im Regal. Auch diese seien derzeit sehr gefragt. „Genauso
wie Ladebatterien und Wechselrichter“, sagt Rödig. Andere Kundinnen und Kunden würden sich
wiederum für Wasserkanister oder Campingduschen interessieren – ein großer Plastiksack mit Schlauch, der an einem Haken im Garten aufgehängt werden kann. Wer im Campinggeschäft eine solche Notfallausrüstung kaufe? „Vor allem ältere Kundinnen und Kunden“, sagt der Verkäufer. Insbesondere Frauen würden sich für dieses Thema
interessieren. „Kürzlich war eine 70-jährige Frau mit ihrer 90-jährigen Mutter bei uns, um sich für einen möglichen Blackout vorzubereiten.“Rödig selbst hat ebenfalls eine Notfallausrüstung zu Hause. Zumindest was die technische Ausrüstung betrifft, sei er
vorbereitet – an haltbaren Nahrungsmittel fehle es ihm noch.
Laut Salzburger Zivilschutzverband ist es ratsam, Lebensmittel und Wasser für eine Woche zu Hause zu haben. Haltbares wie Konserven und Fertiggerichte sei
hier eine Möglichkeit. Geschäftsführer Wolfgang Hartl sagt, dass
man damit auf der sicheren Seite sei. „Pro Tag bekommen wir etwa
„Das Interesse an mobilen Heizgeräten ist enorm gestiegen.“Mesut Güngör, ObiGeschäftsführer Salzburg-Maxglan
zwei bis drei Anrufe zu diesem
Thema“, schildert Hartl. Gerade ältere Menschen würden sich in einem Telefongespräch informieren wollen. „Die Jüngeren sehen das lockerer, das merkt man schon.“
Hartl weist darauf hin, dass nicht nur an Lebensmittel, eine Kochmöglichkeit und Hygieneartikel gedacht werden sollte. „Man sollte sich auch Gedanken machen, wie man erreichbar bleibt oder Informationen empfangen
kann.“Dies könne über ein batteriebetriebenes Radio geschehen.
Eine gestiegene Nachfrage nach Campingausrüstung herrscht derzeit auch im Obi-Markt in Salzburg-Maxglan. Geschäftsführer Mesut Güngör: „Derzeit sind wir in diesem Bereich nur
mehr spärlich bestückt.“Ähnliches gelte für Brennstoffe jeglicher Art, wie Kaminholz oder Briketts. Auch das Interesse an Heizgeräten, die elektrisch oder mit Gas betrieben werden, sei enorm gestiegen. „Im Vergleich zum vergangenen Jahr hat sich die Nachfrage verdoppelt“, sagt Güngör. Je
nach Modell kosten diese zwischen 50 und 200 Euro. Beliebt sind auch Infrarotheizkörper, da diese weniger Strom verbrauchen.
Kaminöfen sind derzeit in der Baumarktfiliale in Salzburg-Maxglan nicht auf Lager. Diese seien
bereits seit mehreren Wochen ausverkauft. Güngör: „Derzeit
liegen die Liefertermine für Öfen im ersten Quartal kommenden
Jahres.“