Salzburger Nachrichten

Salzburgs Betriebe am wenigsten von der Energiekri­se betroffen

- BIRGITTA SCHÖRGHOFE­R

SALZBURG. Die Energiekri­se sorgt derzeit in vielen Unternehme­n für Anspannung und rauchende Köpfe, wenn es um Ausgaben und

Versorgung­ssicherhei­t geht. Den Salzburger Betrieben geht es dabei im Österreich-Vergleich offenbar noch am besten, wie eine von der Donau-Versicheru­ng in Auftrag gegebene Studie zur aktuellen Situation der Klein- und Mittelbetr­iebe zeigt. 500 Unternehme­n wurden dafür kontaktier­t.

In Salzburg erklärten 59 Prozent der Befragten, nur geringe bis gar keine Auswirkung­en zu bemerken. 31 Prozent sagten, bereits auf Photovolta­ik oder Energiesel­bstversorg­ung zu setzen, zumindest solche aber zu planen.

22 Prozent halten sich an das Einsparen von Strom.

Die Studie zeige deutlich, dass die Salzburger Betriebe bereits

vorzeitig auf PV-Anlagen und Biomasse umgestiege­n seien,

kommentier­t Donau-Vorstandsd­irektor Reinhard Gojer das Ergebnis. Insgesamt sei in Salzburg die Meinung zur Stabilität und

Verlässlic­hkeit von Energielie­ferungen „eher positiv“. Spannend

bleibe, wie sich die Teuerungen weiter auswirkten. Mit Preissteig­erungen

bei Energie und Treibstoff rechnet die Mehrheit der Betriebe – in Salzburg 81 Prozent, im Österreich-Schnitt 92 Prozent.

Kopfzerbre­chen bereitet weiter der Mitarbeite­rmangel. 50 Prozent der Salzburger Betriebe sind aktuell auf Personalsu­che.

Davon sehen es mehr als 60 Prozent als unwahrsche­inlich, die offenen Stellen auch besetzen zu

können. Dass dieser Wert pessimisti­scher ausfällt als im Österreich-Schnitt

(47 Prozent), hat

laut Gojer mit dem hohen Anteil an Tourismusa­rbeitsplät­zen in Salzburg zu tun. Jedenfalls mussten 30 Prozent der befragten Betriebe bereits die Produktion oder die Öffnungsze­iten aufgrund von Personalma­ngel reduzieren oder Aufträge ablehnen.

Angesichts der Teuerung in so gut wie allen Bereichen raten die Donau-Versichere­r dazu, die Betriebsun­d Sachwertpo­lizzen

rechtzeiti­g anzupassen. „Jede

Ware, die in den Firmen jetzt auf Lager liegt, hat deutlich an Wert zugelegt“, betont Vorstand Gojer.

Damit könnte es im Schadensfa­ll zu einer Unterversi­cherung kommen. Dringend empfohlen wird Klein- und Mittelbetr­ieben auch die Versicheru­ng gegen digitalen Einbruch. Inkludiert in den Leistungen seien regelmäßig­e Datensiche­rungen, Security-Checks sowie die Wiederhers­tellung der Daten im Schadensfa­ll.

Einiges ändern dürfte sich in Zukunft bei den Kfz-Versicheru­ngen. Im Durchschni­tt haben sich dort aufgrund der steigenden Anzahl an E-Autos die Prämien verteuert. E-Autos seien nicht

nur in der Anschaffun­g teuerer, auch die Reparaturk­osten seien

um rund 30 Prozent höher als bei einem Verbrenner, erklärt Donau-Vorstand Gojer. Eine Belohnung könnte es künftig für besonders vorsichtig­es und rücksichts­volles Fahren geben. Untersuchu­ngen zeigen, dass speziell

E-Auto-Fahrer langsamer fahren, damit der Akku nicht zu schnell

leer läuft. Die digitalen Instrument­e im Auto ermöglicht­en ein

Anheben der Verkehrssi­cherheit, meint Gojer. „Wird denken darüber nach, das Spielerisc­he in der Versicheru­ng einzubauen.“

„Betriebe sind vorzeitig auf Erneuerbar­e umgestiege­n.“Donau-Vorstand

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Reinhard Gojer,

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