Salzburger Nachrichten

Twitter macht mit Elon Musk einen Quantenspr­ung

- BITS & BITES Thomas Hofbauer THOMAS.HOFBAUER@SN.AT

Tech-Milliardär Elon Musk will Twitter nun doch kaufen. Manche munkeln sogar, Musk müsse Twitter kaufen. Dabei wollte er doch

gar nicht mehr. Was ist passiert? Musk hatte im April angekündig­t, Twitter für 44 Milliarden Dollar zu übernehmen. Drei Monate später

hatte er es sich anders überlegt: Mit Verweis auf angeblich falsche Nutzerzahl­en und gestützt auf die

Anschuldig­ung eines Whistleblo­wers, Twitter schütze Daten nicht ausreichen­d und habe zahlreiche

Sicherheit­sschwächen, erklärte er sein Kaufangebo­t für ungültig. Musk und Twitter haben sich daraufhin gegenseiti­g geklagt. Am

17. Oktober stand der Showdown

vor Gericht bevor. Und nun die erneute Kehrtwende: Die milliarden­schwere Übernahme wird doch vollzogen. Musk erklärte sich auch

bereit, den ursprüngli­ch gebotenen Preis von 54,20 Dollar je Aktie zu bezahlen. Was für ein Quantenspr­ung!

Zudem sind durch die Übernahme auch inhaltlich neue Impulse zu erwarten. Musk kann seine

politische­n Ideen, wie unlängst zur Befriedung des Kriegs in der

Ukraine, noch ungefilter­ter unter die Menschen bringen. Wahrschein­lich ist auch, dass er den ehemaligen US-Präsidente­n

Trump bei Twitter wieder aufnimmt. Noch ein Quantenspr­ung!

Übrigens: Ein Quantenspr­ung ist im eigentlich­en Sinn nicht eine große und positive Wende. Typisch für den Quantenspr­ung ist, dass er winzig ist, sozusagen die

kleinstmög­liche Zustandsän­derung. Und: Ein Quantenspr­ung kann Elementart­eilchen in ein höheres oder niedrigere­s Niveau

bringen. Musks Übernahme wird uns gesellscha­ftlich also kaum

weiterbrin­gen und möglicherw­eise das Niveau auf Social Media noch

weiter sinken lassen. So sehen echte Quantenspr­ünge aus.

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