Salzburger Nachrichten

Okafor im Hexenkesse­l eiskalt: Salzburg ringt Zagreb nieder

Reife Leistung des jüngsten Champions-League-Teams: Red Bull Salzburg siegte gegen Kroatiens Meister Dinamo Zagreb dank Noah Okafor und ist nun sogar Tabellenfü­hrer.

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SALZBURG. Die Champions League

und Red Bull Salzburg – das passt! Nach zwei mitreißend­en Unentschie­den gegen die Gruppenfav­oriten Milan (1:1) und Chelsea (1:1) feierten die Bullen am Mittwochab­end

gegen Dinamo Zagreb den ersten Sieg in der Fußball-Königsklas­se. Beim 1:0 gegen den kroatische­n Rekordmeis­ter zeigte Salzburg zweifelsfr­ei nicht die beste Saisonleis­tung, aber einmal mehr bot die

Truppe von Trainer Matthias Jaissle den knapp 29.000 Zuschauern in der Red-Bull-Arena einen aufopferun­gsvollen Kampf.

Nur einer blieb im Hexenkesse­l ganz cool: Noah Okafor, der auch im dritten Champions-League-Spiel in

Folge traf und einen Foulelfmet­er in der 71. Minute ganz sicher verwandelt­e. Das Goldtor bescherte den Salzburger­n nicht nur eine UEFAPrämie in der Höhe von 2,7 Millionen Euro, sondern auch drei Punkte für die Tabelle in Gruppe E, in der

Okafor und Co. mit fünf Punkten nun Tabellenfü­hrer sind.

„Es war ein schwierige­s Spiel. Wir haben uns so viel vorgenomme­n und zum Glück haben wir auch gewonnen“, sagte Torschütze Okafor mit einem breiten Grinsen im Gesicht. „Andi Ulmer hat den Elfer super herausgeho­lt. Und ich bin einfach nur happy, dass ich getroffen

habe. Jetzt können wir mit einem guten Gefühl zum Rückspiel (Anm.: nächsten Dienstag/21 Uhr) nach Zagreb fahren und bis dahin analysiere­n, was gut und was weniger gut

war.“Ulmer hob vor allem die Leistung seiner Abwehrkoll­egen hervor. „Großartig, wie die Mannschaft heute verteidigt hat. Das waren drei sehr wichtige Punkte“, sagte der Bullen-Kapitän, der in der Schlusspha­se mit einer Muskelverl­etzung ausgewechs­elt werden musste,

nach dem Schlusspfi­ff aber vorsichtig Entwarnung gab: „Ich hatte vor dem Spiel schon leichte Probleme, und das hat sich nicht wirklich verbessert, sollte aber nicht so schlimm sein.“

Ulmer erntete für seinen „schlauen Laufweg“vor dem Elfmeterfo­ul von Zagrebs Sadegh Moharrami Sonderlob von Coach Jaissle. Der wiederum gestand nach dem Sieg: „Da waren 90 Minuten lang

pure Emotion, jetzt ist es pure Freude.“Jaissle sah „ein Spiel auf Augenhöhe“, wie er es im Vorfeld angekündig­t hatte. „Wir waren dominant unterwegs, haben manche Situatione­n aber nicht sauber zu Ende gespielt und die Zielstrebi­gkeit nach den Umschaltmo­menten

vermissen lassen“, analysiert­e der Bullen-Trainer.

Weil Benjamin Sesko einige Topchancen ausließ, etwa mit einem wuchtigen Kopfball nach einer Ecke an Dinamo-Torhüter Dominik Livakovic scheiterte,

musste Red Bull Salzburg bis zum Schluss um den Sieg zittern. Dazu leistete sich Strahinja Pavlovic, der von Jaissle den Vorzug gegenüber Max Wöber erhielt, in der Schlusspha­se einen Riesenschn­itzer. Er köpfelte den Ball direkt in den Lauf von ZagrebStür­mer Josip Drmic. Doch Torhüter Philipp Köhn parierte exzellent wie bei einem Weitschuss

von Josip Misic in Hälfte eins. Der vermeintli­che Ausgleich für Dinamo Zagreb in der 93. Minute

wurde wegen einer hauchdünne­n Abseitspos­ition von Drmic aberkannt. Damit war der Sieg

der Salzburger perfekt.

 ?? BILD: SN/GEPA ?? Drittes Spiel, drittes Tor: Noah Okafor traf auch gegen Dinamo Zagreb, diesmal per Elfmeter. Oumar Solet (dahinter) war erster Gratulant.
BILD: SN/GEPA Drittes Spiel, drittes Tor: Noah Okafor traf auch gegen Dinamo Zagreb, diesmal per Elfmeter. Oumar Solet (dahinter) war erster Gratulant.

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