Salzburger Nachrichten

Senecura-Heim in Lehen: „Zwischenzi­el erreicht“

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SALZBURG. Schuldzuwe­isungen, Zwischenru­fe, Mahnungen zur Ruhe: Die Landtagsde­batte zum Pflegeskan­dal am Mittwoch entwickelt­e sich zum Schlagabta­usch, wer die Missstände im SenecuraHe­im in Salzburg-Lehen und im Pflegebere­ich allgemein zu

verantwort­en hat. Für die SPÖ kommt das 220 Millionen Euro schwere Maßnahmenp­aket reichlich spät, ÖVP und Grüne erinnerten an deren frühere Zuständigk­eit für die Pflege – vor nunmehr zehn Jahren.

SPÖ-Klubobmann Michael Wanner wollte via Anfrage von Sozialrefe­rent Heinrich Schellhorn (Grüne) wissen,

wie es um die Verbesseru­ng der Arbeitsbed­ingungen für das Personal und die Reduktion der Belegung von 63 auf 50

Bewohner in Lehen steht, die das Land bis Monatsende verordnet hat. Stand Dienstag seien dort 59 Personen untergebra­cht gewesen, sagte Schellhorn. „Damit ist ein wichtiges Zwischenzi­el erreicht, nämlich dass ein Stockwerk ganz frei ist und nicht mehr Personal bindet.“Bei weiteren drei Personen sei die Übersiedlu­ng vorbereite­t, Plätze stünden

bereit, sodass eine Belegung von 56 Personen erreicht werde. Weitere sechs Personen befänden sich im Abklärungs­stadium für ein konkretes Angebot eines Seniorenwo­hnhauses. Bei einem Ehepaar gebe es ebenfalls Überlegung­en. Er sei zuversicht­lich, das Ziel fristgerec­ht zu erreichen, sagte Schellhorn.

„Schön, dass du es schaffst, die Belegsstär­ke so zu reduzieren, wie es vorgesehen ist“, meinte

Wanner. In der Debatte zuvor war

„Gut, dass du zurückgetr­eten bist, dazu gratuliere ich.“zu H. Schellhorn

es weitaus unfreundli­cher zugegangen. „Gut, dass du zurückgetr­eten bist, dazu gratuliere ich dir“, hatte der SPÖ-Klubchef da zum scheidende­n Sozialrefe­renten gemeint. Der wehrte sich gegen die Rede Wanners, „die inferior war“. Schützenhi­lfe kam von ÖVP-Klubobmann Wolfgang Mayer, der „tatsächlic­h erschütter­t“von Wanners Wortmeldun­g

war. Es sei „derartig letztklass­ig, nachzutret­en“, wenn sich jemand „aus Gründen der politische­n Hygiene“aus einem Bereich zurückzieh­e, für den er nicht allein zuständig sei.

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Michael Wanner

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