Gefängnisbesuch mit Auto nicht erwünscht
Trotz der seit Jahren herrschenden Parkplatzmisere beim Gefängnis in Puch lehnt die Justiz neue Flächen ab. Ein Unternehmer wundert sich.
PUCH. Besucher der Justizanstalt (JA) in Puch-Urstein, wie Anwälte
und Angehörige, klagen seit Jahren über die Parkplatznot. Unternehmer wie Markus Friesacher hätten Lösungen gehabt. Doch alle Versuche sind gescheitert.
Friesacher sagt, er habe der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) eine Fläche im Gewerbepark Urstein angeboten, weil er ein etwa 7000 Quadratmeter großes Areal, auf dem jetzt noch seine Lkw-Tankstelle stehe, nicht mehr unbedingt benötige. Der Unternehmer hat in der Nähe, an einem besseren Standort, eine zweite Tankstelle errichtet und kürzlich in Betrieb genommen.
Die BIG habe sehr positiv reagiert, aber das Justizministerium habe nun auf einmal erklärt, man
brauche nicht mehr Platz. Die örtliche Leitung der Anstalt, mit der er hervorragend zusammenarbeite, und die BIG seien ihm jahrelang nachgelaufen und hätten sich immer wieder erkundigt, ob
er nicht eine Fläche habe – und nun das. „Das ist eine einmalige und die letzte Chance auf Parkplätze“, erklärt Friesacher. „Ich frage ein oder zwei Mal, ob sie sie
nutzen wollen, aber kein drittes Mal.“In Wirklichkeit wären Abstellplätze sehr wohl notwendig.
Er selbst habe keinen Stress. Die erste, 2008 gebaute Tankstelle
Markus Friesacher,
sei noch in Betrieb. Und: „Ich könnte jeden Tag den Grund anderweitig verwerten, zum Beispiel für eine Lagerhalle oder einen Produktionsbetrieb. Ich habe
Anfragen.“Oder er könnte ihn selbst weiterverwenden.
2019 wurden, wie berichtet, die 51 Stellplätze der JA nur mehr
Bediensteten gegen monatliche Gebühr zur Verfügung gestellt. Eine kleinere asphaltierte Fläche
mit Schranken eines anderen
Eigentümers ist fast ungenutzt. Dem Vernehmen nach kam es finanziell zu keiner Einigung.
„Nach umfangreicher Prüfung der angebotenen Möglichkeiten
konnte keine wirtschaftlich vertretbare Lösung gefunden werden“, erklärte am Mittwoch die Ressortsprecherin des Ministeriums, Sina Bründler. Friesacher sagte hingegen, über Preise habe man noch gar nicht geredet.
Die Sprecherin betonte, die Justizanstalt und die Gemeinde
hätten eine erhebliche Verbesserung der öffentlichen Verkehrsanbindung erreicht. Die nächstgelegene Bushaltestelle (Urstein Nord) befinde sich seit Anfang 2022 nur mehr ca. 150 Meter von der Anstalt entfernt. Davor sei der Weg zur nächsten Haltestelle 700 Meter lang gewesen. „Außerdem stehen am Gelände der JA drei barrierefreie Parkplätze für Menschen mit besonderen Anforderungen zur Verfügung.“
Weiters würden Besucherströme per telefonischer Voranmeldung gelenkt sowie den Insassen die
Videotelefonie ermöglicht.
„Das ist eine einmalige und die letzte Chance auf Parkplätze.“Unternehmer