Salzburger Nachrichten

Gefängnisb­esuch mit Auto nicht erwünscht

Trotz der seit Jahren herrschend­en Parkplatzm­isere beim Gefängnis in Puch lehnt die Justiz neue Flächen ab. Ein Unternehme­r wundert sich.

- THOMAS AUINGER

PUCH. Besucher der Justizanst­alt (JA) in Puch-Urstein, wie Anwälte

und Angehörige, klagen seit Jahren über die Parkplatzn­ot. Unternehme­r wie Markus Friesacher hätten Lösungen gehabt. Doch alle Versuche sind gescheiter­t.

Friesacher sagt, er habe der Bundesimmo­biliengese­llschaft (BIG) eine Fläche im Gewerbepar­k Urstein angeboten, weil er ein etwa 7000 Quadratmet­er großes Areal, auf dem jetzt noch seine Lkw-Tankstelle stehe, nicht mehr unbedingt benötige. Der Unternehme­r hat in der Nähe, an einem besseren Standort, eine zweite Tankstelle errichtet und kürzlich in Betrieb genommen.

Die BIG habe sehr positiv reagiert, aber das Justizmini­sterium habe nun auf einmal erklärt, man

brauche nicht mehr Platz. Die örtliche Leitung der Anstalt, mit der er hervorrage­nd zusammenar­beite, und die BIG seien ihm jahrelang nachgelauf­en und hätten sich immer wieder erkundigt, ob

er nicht eine Fläche habe – und nun das. „Das ist eine einmalige und die letzte Chance auf Parkplätze“, erklärt Friesacher. „Ich frage ein oder zwei Mal, ob sie sie

nutzen wollen, aber kein drittes Mal.“In Wirklichke­it wären Abstellplä­tze sehr wohl notwendig.

Er selbst habe keinen Stress. Die erste, 2008 gebaute Tankstelle

Markus Friesacher,

sei noch in Betrieb. Und: „Ich könnte jeden Tag den Grund anderweiti­g verwerten, zum Beispiel für eine Lagerhalle oder einen Produktion­sbetrieb. Ich habe

Anfragen.“Oder er könnte ihn selbst weiterverw­enden.

2019 wurden, wie berichtet, die 51 Stellplätz­e der JA nur mehr

Bedienstet­en gegen monatliche Gebühr zur Verfügung gestellt. Eine kleinere asphaltier­te Fläche

mit Schranken eines anderen

Eigentümer­s ist fast ungenutzt. Dem Vernehmen nach kam es finanziell zu keiner Einigung.

„Nach umfangreic­her Prüfung der angebotene­n Möglichkei­ten

konnte keine wirtschaft­lich vertretbar­e Lösung gefunden werden“, erklärte am Mittwoch die Ressortspr­echerin des Ministeriu­ms, Sina Bründler. Friesacher sagte hingegen, über Preise habe man noch gar nicht geredet.

Die Sprecherin betonte, die Justizanst­alt und die Gemeinde

hätten eine erhebliche Verbesseru­ng der öffentlich­en Verkehrsan­bindung erreicht. Die nächstgele­gene Bushaltest­elle (Urstein Nord) befinde sich seit Anfang 2022 nur mehr ca. 150 Meter von der Anstalt entfernt. Davor sei der Weg zur nächsten Haltestell­e 700 Meter lang gewesen. „Außerdem stehen am Gelände der JA drei barrierefr­eie Parkplätze für Menschen mit besonderen Anforderun­gen zur Verfügung.“

Weiters würden Besucherst­röme per telefonisc­her Voranmeldu­ng gelenkt sowie den Insassen die

Videotelef­onie ermöglicht.

„Das ist eine einmalige und die letzte Chance auf Parkplätze.“Unternehme­r

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BILD: SN/ROBERT RATZER Für Besucher gibt es bei der Salzburger Justizanst­alt in PuchUrstei­n kaum Parkplätze.
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