Angespannte Coronasituation, weil Betten in Spitälern fehlen
SALZBURG. Die Coronainfektionszahlen in Salzburg steigen weiter.
Am Mittwoch wurden 1349 Neuinfektionen registriert, 8198 Personen galten als aktiv infiziert. Laut Landesstatistiker Gernot Filipp kann man aufgrund der hohen Dunkelziffer davon ausgehen, dass die tatsächlichen Infektionszahlen im Bereich der Omikron-Welle zu Jahresbeginn liegen. „Damals war die Hospitalisierungsrate gering, jetzt ist sie noch niedriger.“
Aber auch die Spitalszahlen steigen. 90 Personen waren am Mittwoch mit Hauptdiagnose Covid in Salzburgs Spitälern. „Spannend“sei die aktuelle Situation derzeit für die Krankenhäuser, sagt Klaus Offner, Wirtschaftsdirektor der Landeskliniken. Die
Versorgung Covidkranker sei bei diesen Zahlen an sich noch kein
Problem. Allerdings sind in Salzburgs
Spitälern aufgrund des Personalmangels in der Pflege 270 Betten gesperrt. „Dazu kommen noch gut 100 Überlieger: Personen, die nicht entlassen werden
können, etwa weil es für sie keinen Platz im Pflegeheim gibt.“
Insgesamt würden im Bundesland rund 380 Betten fehlen. „Insofern ist es nun eine angespannte Situation, weil uns für die Covidbehandlung die Flexibilität fehlt.“Zusätzlich sei die Lage
nicht einfach, weil immer mehr Spitalsmitarbeiter wegen Coronainfektionen ausfielen. „In den
Landeskliniken sind das gesamt 160 Personen, davon 120 in der Pflege tätige.“
Täglich würde man zehn bis zwölf Personen aufnehmen, die man dann nicht mehr entlassen könne, sagt Offner. „Wir sind derzeit mit der Ärztekammer im Gespräch, ob
man nicht wieder Visitendienste aufnehmen könnte: Oft kommen Personen ins Spital, obwohl es eigentlich nur um die Frage geht, wie sie angesichts einer Coronainfektion an ihr Essen kommen.“
Ein Rückgang der Infektionszahlen sei nicht in Sicht, sagt Gernot Filipp: Seit rund
drei Wochen würde jeder Infizierte im Schnitt 1,2 weitere Personen anstecken. „So eine
lange Phase hat es noch nie gegeben, weil meistens Maßnahmen gesetzt wurden.“
Wirtschaftsdirektor