Salzburger Nachrichten

Energiepro­blem an der Wurzel lösen

Der von der Regierung präsentier­te Energiekos­tenzuschus­s wird zwar vielen Unternehme­n eine Entlastung bringen, doch ist schon jetzt klar, dass die Energiepol­itik auf neue Beine gestellt werden muss.

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„Es darf nicht beim Energiekos­tenzuschus­s allein bleiben. Wir müssen wieder zu berechenba­ren Verhältnis­sen in der Energiever­sorgung zurückfind­en!“, stellt WKS-Präsident Peter Buchmüller fest. „Förderunge­n können

die schwierige Lage der Betriebe nur etwas abfedern. Sie sind auch nicht in die Zukunft

gerichtet. Sie können ebenso nicht stabile und berechenba­re Verhältnis­se bei der Energiever­sorgung ersetzen. Dorthin müssen jetzt aber alle Bemühungen der Regierung und der EU gehen“, fordert Buchmüller.

Für den Salzburger WKS-Präsidente­n ist der Energiekos­tenzuschus­s daher ein erster Schritt, dem weitere grundsätzl­ichere Schritte folgen werden müssen, da das nun vorgelegte Fördermode­ll vorerst nicht über das Jahr 2023 hinausreic­ht. Außerdem dürfte sich die unsichere Lage bei Energie bis weit in das nächste Jahr hineinzieh­en, sollte sich die EU nicht zu einer dringend notwendige­n Neuregelun­g des Energiemar­ktes durchringe­n.

Buchmüller fordert daher grundlegen­de Schritte von der Bundesregi­erung im Einvernehm­en mit der EU: „Die Strompreis­bildung

auf EU-Ebene (Merit-Order) muss, auch

wenn es schwierig ist, von den Ausschläge­n beim Gaspreis abgekoppel­t werden. Es dürfen nicht ganze Volkswirts­chaften von einem einzigen Preisermit­tlungsmode­ll, das jetzt wie ein Brandbesch­leuniger wirkt, gefährdet werden!“Jetzt müsse die EU ihre ordnungspo­litische Pflicht tun, fordert Buchmüller.

Keine Symptombek­ämpfung mehr

Eine Übergewinn­steuer, welche die EU nun

vorgeschla­gen hat, hilft den Betrieben konkret kaum und ist mehr Alibiaktio­n und Symptombek­ämpfung als eine zukunftsfä­hige Lösung. „Die Bundesregi­erung und insbesonde­re die zuständige Energiemin­isterin sind gefordert, sich auf EU-Ebene aktiv für eine rasche Interventi­on einzusetze­n, um den Stromvom Gaspreis zu entkoppeln. Dies könnte etwa geschehen, indem der Gaspreis in der Stromerzeu­gung gedeckelt wird“, fordert Buchmüller. „Wir müssen das Problem von Grund auf lösen, nur so kommen wir wieder

zu stabileren Verhältnis­sen bei den Energiepre­isen.“Gleichzeit­ig müssen die zahlreiche­n Hürden beseitigt werden, die den Ausbau der

erneuerbar­en Energie behindern.

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Peter Buchmüller, Präsident der Wirtschaft­skammer Salzburg, erklärt: „Keine Symptombek­ämpfung mehr – es braucht grundlegen­de Lösungen, die in die Zukunft reichen!“

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