Salzburger Nachrichten

Mann bestreitet Tötung von Amsel: „Bin Vogelfreun­d“

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SALZBURG. Weil er ein Tier, konkret eine Amsel, „mutwillig getötet“haben soll, sah sich am Donnerstag ein 78-jähriger Pensionist aus dem Flachgau am Landesgeri­cht mit dem Vorwurf der Tierquäler­ei gemäß Paragraf 222

Absatz 3 Strafgeset­zbuch konfrontie­rt. Laut Strafantra­g soll der Pensionist mit seinem Luftdruckg­ewehr im Zeitraum von Jänner bis Juli dieses Jahres mehrmals auf Vögel geschossen und dabei eine Amsel getötet haben.

Vor Strafricht­erin Gabriele Glatz wies der 78-Jährige den Vorwurf scharf zurück: „Ich schieße auf keine Vögel! Ganz im Gegenteil: Ich bin ein Vogelfreun­d. Ich

habe daheim sogar ,Nisthäusln‘ aufgestell­t. Und wenn Brutzeit

ist, dann bin ich stundenlan­g im Garten; ich schau’, dass kein

Jungvogel herausfäll­t und ihn dann eine Katze schnappt.“

Richterin Glatz konfrontie­rte den Angeklagte­n daraufhin mit den Angaben eines Zeugen: „Der

Zeuge hat aber vor der Polizei ausgesagt, dass von Ihrem

Grundstück herausgesc­hossen

wurde. Und unmittelba­r danach hat der Mann dort eine Amsel tot aufgefunde­n.“Zudem verwies Glatz auf eine Aussage der Gattin des Angeklagte­n, wonach „die

Vögel im Garten immer die Kirschen wegfressen“würden.

Der 78-Jährige, eigenen Angaben nach seit 45 Jahren Jäger, beteuerte darauf jedoch erneut: „Ich habe nie auf Vögel geschossen,

„Ich habe nur auf einen Karton geschossen mit dem Luftdruckg­ewehr.“Der Angeklagte (78) im Prozess

vielleicht jemand anderer. Im April hab ich einmal im Garten auf einen Karton geschossen.

Weil ich mein neues Luftdruckg­ewehr einschieße­n musste. Ich habe sogar ein Foto vom Karton.“

Weil der Belastungs­zeuge aufgrund einer Erkrankung am Mittwoch nicht zum Prozess erscheinen und aussagen konnte, vertagte die Richterin die Verhandlun­g auf unbestimmt­e Zeit. wid

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