31.000 Firmen in der EU in russischem Besitz
BRÜSSEL. Russische Geschäftsleute sind nach Angaben der EU-Kommission weiter in hohem Ausmaß in Europa aktiv. Laut einer kürzlich durchgeführten Studie gebe es in Europa fast 31.000 Unternehmen,
bei denen die wirtschaftlichen Eigentümer aus Russland stammten,
heißt es in einem neuen Bericht zu Risiken der Geldwäsche und der
Terrorismusfinanzierung. Tätig seien sie vor allem in der Immobilien-, Bau- und Hotelbranche sowie im Finanzund Energiesektor.
In dem Bericht an den Rat der Mitgliedsstaaten und das Europäische Parlament bewertet die Kommission die Risiken der Geldwäsche
und der Terrorismusfinanzierung in der EU. In einem Abschnitt zu Russlands Krieg gegen die Ukraine
heißt es, die ordnungsgemäße Umsetzung von EU-Maßnahmen zum
Einfrieren von Vermögenswerten erfordere die wirksame Durchsetzung der Transparenzvorschriften zum wirtschaftlichen Eigentum. Zudem plädiert die Behörde für einen besseren Informationsaustausch und eine „angemessene“
Aufdeckung und Überwachung von
Vermögenswerten, die vor den Steuerbehörden verborgen werden.
Demnach ist die Gründung von Briefkastenfirmen noch immer relativ einfach, sodass diese dazu genutzt würden, „Hunderte von Millionen Euro durch undurchsichtige Transaktionen zu verschieben“. Mithilfe von Briefkastenfirmen könnten Straftäter nicht nur Herkunft und Bestimmungsort von Geldern
verbergen, sondern auch den tatsächlichen Nutznießer der Transaktion verschleiern. Die betreffenden Gelder könnten deswegen sowohl zur persönlichen Bereicherung als auch zur Destabilisierung ganzer Länder verwendet werden.
Laut der EU-Behörde haben mindestens 1400 der 31.000 Unternehmen Eigentümer, gegen die jüngst Sanktionen verhängt wurden. Konkret geht es um 33 Personen. Einige Oligarchen dürften ihr Eigentum an oder ihre Kontrolle über Unternehmen durch in Drittländern eingetragene zwischengeschaltete Gesellschaften oder lokale nominelle
Anteilseigner verschleiern.