Ohne Red Bull läuft nur wenig
Salzburgs Sport braucht Vertrauen in Bestehendes und frischen Schwung.
Viele Gedankenspiele nach dem Tod von RedBull-Boss Dietrich Mateschitz drehen sich auch um die Zukunft des Sports in Salzburg. Denn die vergangenen zwei Jahrzehnte haben gezeigt: Ohne Red Bull läuft für einen internationalen Anspruch nur wenig. Ausgenommen vielleicht einige nordische Skisportlerinnen und Skisportler. Ausgenommen seltene Lichtblicke wie aktuell der WM-Titel von Schützin Sylvia Steiner. Dagegen fehlten erstmals beim alpinen Weltcup-Auftakt in Sölden Salzburger Athletinnen und Athleten.
Die Hoffnung bleibt, dass die neuen Verantwortlichen des Energy-Giganten in Fuschl hierzulande an Fußball oder Eishockey festhalten werden. Denn die Bullen prägen den sportlichen Alltag wie kaum jemand. Werden die Sponsormillionen für den Fußball-Serienmeister weiter fließen? Wird der Eishockey-Sport im Volksgarten weitergeführt? Gibt es eine uneingeschränkte Fortsetzung der Nachwuchsakademien in Fußball und Eishockey?
Es darf damit gerechnet werden, dass Red Bull an vielen mit Emotionen verbundenen Projekten von Mateschitz vor allem im Andenken an den Visionär festhalten wird. Der Red-Bull
Vordenker ließ die für ihn bestehende Wichtigkeit in diesem Bereich oft durchklingen. Das ist wichtig. Denn der Motor des viel zitierten und gern plakatierten Sportlandes Salzburg stottert seit Jahren. Red Bull überstrahlt und überdeckt viel. Aber es fehlt ein klares politisches Bekenntnis, sich als Antreiber im Sport in Szene zu setzen. Es gilt nicht nur bei Feierlichkeiten Versprechungen zu machen, sondern auch an der Basis die entsprechenden Strukturen in der Sportstättenplanung aufzustellen.
Wie die SN berichtet haben, fehlen 30.000 Euro von der Gemeinde, um eine Kinderschanze in St. Veit neu zu errichten. Und das im Land einer Sara Marita Kramer und eines Stefan Kraft – beide schon Gesamtweltcup-Dominatoren – und in Zeiten von Bewegungsarmut vieler Kinder und Jugendlicher.
Oder: In Saalfelden wurde der Zuschuss für das nordische Zentrum wegen eines politischen Tauziehens zuerst gekürzt, dann wurde das Projekt wegen explodierender Baukosten verkleinert – zufrieden ist keiner mehr. Gerade jetzt, wo von einem außergewöhnlich starken Nachwuchs aus dem Pinzgau und dem Pongau berichtet wird. Doch wohin mit den möglichen Siegern von morgen? Das Sportland Salzburg braucht mehr Schwung.