Salzburg tanzt gleich auf drei Hochzeiten
Liga, Nationalteam und Champions Hockey League: Auf Salzburgs Stamm wartet ein Marathon, der am Sonntag in Klagenfurt beginnt.
SALZBURG. Eigentlich sehnt man bei Eishockeymeister Red Bull Salzburg
wie alle Jahre die Nationalteampause im November herbei – zahlreiche
Ausfälle von Schlüsselspielern wie Thomas Raffl, Ty Loney oder Troy Bourke haben das Team schon an die Belastungsgrenze geführt. Doch
mit einer Pause wird es zumindest für den Salzburger Stamm nichts. Denn Nationalteamchef Roger Bader nominierte für den prestigeträchtigen Deutschland-Cup, an dem Österreich heuer erstmals teilnimmt, das stärkstmögliche Team – das heißt: Sieben Salzburger sind dabei, nämlich Keeper David Kickert, Verteidiger Dominique Heinrich (feiert Sonntag in Klagenfurt sein Comeback) und die Stürmer Flo Baltram, Paul Huber, Mario Huber, Benjamin Nissner und Ali Wukovits. Da fehlen eigentlich nur Thomas Raffl (verletzt) und Peter
Schneider, der den Teamchef um eine Pause gebeten hat.
Bei Salzburg nimmt man das mit gemischten Gefühlen auf. „Normal sind wir immer erfreut, wenn viele Spieler in eine Auswahl berufen
werden“, sagt Teammanager Helmut Schlögl, diesmal sieht es anders aus. Denn nur zwei Tage nach dem Deutschland-Cup in Krefeld empfängt Salzburg Champions-LeagueSieger Rögle BK (15. November) im
Volksgarten. Und zuvor stehen den Salzburgern ab Sonntag in acht Tagen vier Titelaspiranten als Gegner ins Haus: Sonntag der KAC (erstmals in der neuen Horten-Arena), Dienstag VSV (daheim), dann Linz
und Bozen (jeweils auswärts). Bei dem Marathon könne man nur „hoffen, dass alles gut geht, sich
keiner zusätzlich verletzt oder erkrankt und alle die Reisestrapazen gut wegstecken“, sagt Schlögl.
Mittendrin bei dem Tanz auf drei Hochzeiten ist auch Benjamin Nissner, der sich längst zum Schlüsselspieler im Konzept von
Trainer Matt McIlvane gemausert hat. „Die Saison bisher läuft sehr gut“, meinte Nissner, der
nach den vielen Ausfällen viel Spielzeit bekam. „Durch die Ausfälle sind wir noch enger zusammengerückt und die Jungen machen ihre Sache gut.“Das müssen sie auch am Sonntag, denn der KAC hat Salzburg eine der erst zwei Saison-Niederlagen (beim 4:6 im Volksgarten) beschert. „Wir haben etwas gutzumachen und Spiele in Klagenfurt sind immer etwas Besonderes.“
„Spiele in Klagenfurt sind immer etwas ganz Besonderes.“Benjamin Nissner, Eishockey-Profi