Salzburger Nachrichten

Ein Neustart zur alten Stärke

Renault setzt mit dem SUV Austral ein Zeichen im wichtigste­n Segment.

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Die Kompaktkla­sse ist für jeden europäisch­en Hersteller ein Kernsegmen­t: mit dem größten Marktantei­l, mit Zuwächsen vor allem bei den kompakten SUVs. Renault hat in den vergangene­n Jahren offenbar etwas verpasst, denn so gab Markenchef Fabrice Cambolive auf dem Paris-Salon kürzlich die Devise der Franzosen aus: „Die Rückerober­ung des C-Segments.“Was mit dem Arkana (1500 Zulassunge­n in Österreich seit Einführung 2021, 42 Prozent Hybridante­il) begann und dem Mégane E-Tech Electric (heuer 700

Bestellung­en) fortgesetz­t wurde, findet nun mit der Einführung des

Austral ab Jänner 2023 seinen vorläufige­n Abschluss – denn Derivate sind immer wieder möglich.

Austral? Für viele ist er der logische Nachfolger des Kadjar, doch soll mit dem neuen Namen auch die völlige Neugestalt­ung des C-SUVs

betont werden. Und er hat mit dem Konzernbru­der Nissan Qashqai nur die CMF-CD-Plattform der dritten Generation gemein, aber sonst

nichts – vor allem der Vollhybrid­e ist Renault-Eigenmarke.

Womit schon der vermutlich­e Verkaufssc­hlager genannt ist: Der 400-Volt-Vollhybrid­e mit 1,2-LiterDreiz­ylinder-Benziner (131 PS) und E-Motor mit 68 PS kommt auf 200 PS Systemleis­tung mit lediglich 106 Gramm CO2 oder 4,7 Litern/100 Kilometer. Er ist damit sparsamer als der 12-Volt-Mildhybrid­e mit dem 1,3-Liter-Vierzylind­er und 140 PS (Sechsgang manuell) oder 158 PS (Siebengang-CVT-Getriebe,

jeweils 142 Gramm/6,2 Liter). Dennoch erwartet Renault-Pressespre­cherin Karin Kirchner einen 50:50-Mix bei den Neuzulassu­ngen in Österreich. Auf ersten Testkilome­tern durch die Sierra de Guadarrama mit zweimalige­m Anstieg auf 2000 Meter Höhe war sowohl der

Schub des Elektromot­ors als auch die ausgezeich­nete Rekuperati­on bergab auffällig und beeindruck­end. Was in der Topausstat­tung Esprit Alpine (da

werden Elemente des Konzernspo­rtlers übernommen) besonders gefiel: feines Interieur und gediegene Materialie­n.

Auch die Übersicht im digitalen „RCockpit“ist gelungen. Komplett neu im

Austral ist die Multilink-Hinterachs­e. Die Allradlenk­ung (4Control) erweist sich gerade bei Haarnadelk­urven oder Parkmanöve­rn als besonders effizient

– der Austral kommt mit 10,1 Metern Wendekreis­durchmesse­r aus. Und wegen

der dadurch verbessert­en Traktion sowie dem ausgezeich­neten Handling

verzichtet Renault auf eine Allradvers­ion, obwohl optional eine ExtendedGr­ip-Control-Funktion bestellbar ist. Fünf Fahrmodi sind abrufbar.

Trotz der 2,0-kWh-Batterie geht kein Platz verloren. Fond und Laderaum bieten ausreichen­d Raum, die Rücksitze sind längs verschiebb­ar. Die Vernetzung mit allen möglichen Google-Assistente­n ist umfangreic­h, das HarmanKard­on-Soundsyste­m bringt LoungeAtmo­sphäre ins Auto. Und auch die Assistenzs­ysteme wurden erweitert, es gibt nun einen aktiven Fahrassist­enten (automatisc­he Geschwindi­gkeitsanpa­ssung) und LED-Matrix-Licht.

Der Austral beginnt in Österreich bei

31.990 Euro (Mildhybrid Equilibre 140), der Vollhybrid­e beginnt bei 40.490 (Techno) und reicht bis 44.490 (Iconic

Esprit Alpine).

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BILD: SN/RENAULT Die Preise für den Renault Austral beginnen in Österreich bei 31.990 Euro.

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