Salzburger Nachrichten

„Wir wollen Wildwuchs beim Parken stoppen“

Beim Thumsee im Kleinen Deutschen Eck müssen Ausflügler ab 1. Mai für das Parken ihrer Pkw bezahlen – eine Art Langzeitfo­lge der Pandemie.

- Spre, kp

REICHENHAL­L. So wirklich geheim ist dieser Geheimtipp ohnehin nie gewesen. Viele Menschen aus dem südwestlic­hen Flachgau, aber auch der Stadt Salzburg schätzen den Thumsee seit Langem. Das rund einen Kilometer lange und bis zu 300 Meter breite Gewässer befindet sich in einem kleinen Talkessel unterhalb des Antoniberg­es im Kleinen Deutschen Eck bei Bad Reichenhal­l. Das aus unterirdis­chen Quellen gespeiste Wasser des Thumsees ist auch im Sommer meist sportlich-kühl, geschwomme­n und geplanscht wird trotzdem. Auch ziehen immer mehr Stand-up-Paddler auf dem See ihre Runden.

Dass der Thumsee gut mit dem Auto erreichbar ist, hat ihm – wie so manch anderem Ausflugsge­biet – in den vergangene­n Jahren hohen Zuspruch eingebrach­t. Die Attraktivi­tät des Gebietes stieg während der Covidpande­mie weiter an. Die bestehende­n Parkplätze reichten mitunter nicht mehr aus. Das Problem, das auch in vielen Salzburger Gemeinden zutage trat, rief auch in Bad Reichenhal­l nach einer Lösung.

Seit Kurzem stehen Parkautoma­ten an den Parkplätze­n beim Thumsee. Noch sind sie außer Betrieb, die Schilder „Hier Parkschein lösen“sind mit Klebeband durchgestr­ichen. Auch hier liegt die Betonung auf „noch“.

Die Inbetriebn­ahme dürfte ein Formalakt werden, wenn am Dienstag um 18 Uhr der Stadtrat von Bad Reichenhal­l zu seiner Sitzung zusammentr­itt. Der sechste Punkt der Tagesordnu­ng lautet: „Änderung der Parkgebühr­enverordnu­ng der Stadt Bad Reichenhal­l; Bewirtscha­ftung von Wanderpark­plätzen im Bereich Thumsee und Nonner Oberland“.

Oberbürger­meister Christoph Lung (CSU) sagte am Donnerstag den SN: „Wir befassen uns damit ja schon sehr lange. Das Problem, dass der Parkdruck auf Freizeitge­biete steigt, gibt es nicht nur bei uns oder unseren Nachbargem­einden, sondern mittlerwei­le im gesamten Alpenraum.“Rund um den Thumsee gehe es nun darum, „eine Steuerung hereinzubr­ingen“.

Wer mit dem Auto zum Thumsee fährt und dort auch parken will, muss ab 1. Mai eine Gebühr entrichten. Oberbürger­meister Lung: „Das ist bei uns die Tarifzone 3. Das heißt ein Euro pro Stunde oder ein Tagesticke­t um fünf Euro. Das sind eigentlich sehr moderate Tarife.“

Lung: „Uns geht es bei dieser Maßnahme nicht darum, Geld zu verdienen. Wir möchten die schwarze Null schreiben, aber mit der Bewirtscha­ftung wollen wir den Wildwuchs beim Parken verhindern.“Der von der Reichenhal­ler Stadtverwa­ltung bereits jetzt mit der Kontrolle der gebührenpf­lichtigen Innenstadt­zonen beauftragt­e Wachdienst werde auch beim Thumsee aktiv werden.

Eine elektronis­che Tafel beim Parkplatz an der Westseite des Sees wird anhand der Zahl der ge

„Der Parkdruck auf Freizeitge­biete steigt im ganzen Alpenraum.“Christoph Lung, OB Bad Reichenhal­l (Bild: SN/privat)

lösten Tickets anzeigen, wie viele Plätze noch frei sind. Technische Maßnahmen wie Schranken sind nicht vorgesehen.

Lung weist im Übrigen darauf hin, dass der Stadtbus im Sommer ohnehin stündlich von Reichenhal­l zum Thumsee und zurück fahre – am Wochenende sogar kostenfrei.

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