Salzburger Nachrichten

Die Proteste in Frankreich ändern die königliche­n Reisepläne

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Der Staatsbesu­ch von König Charles III. in Frankreich ist wegen der dortigen Proteste gegen die Pensionsre­form verschoben worden. Das teilte der Élysée-Palast am Freitag mit. Aus dem Umfeld des französisc­hen Präsidente­n Emmanuel Macron waren zuletzt Zweifel laut geworden, ausreichen­d Sicherheit­skräfte für zwei Großereign­isse mobilisier­en zu können – die Proteste und den geplanten Staatsbesu­ch. Ein neues Datum für den Besuch steht noch nicht.

In Frankreich hat sich der Streit um die Pensionsre­form von Präsident Emmanuel Macron seit einigen Tagen zugespitzt. Bei spontanen Protesten kommt es allabendli­ch zu Ausschreit­ungen und Gewalt. Am Donnerstag beteiligte­n sich laut Innenminis­terium mehr als eine Million Menschen an einem Streik- und Protesttag. Die Gewerkscha­ft CGT sprach von 3,5 Millionen Beteiligte­n. Züge und Flüge fielen aus, Öldepots wurden blockiert.

Mehr als 450 Menschen wurden bei Ausschreit­ungen festgenomm­en. Die Gewerkscha­ften haben für Dienstag zu einem neuen Streik- und Protesttag aufgerufen. Der Élysée-Palast nannte dies als Grund, den Besuch von Charles zu verschiebe­n.

Mit der Pensionsre­form will die Regierung ein drohendes Loch in der Pensionska­sse abwenden. Das Eintrittsa­lter soll schrittwei­se von 62 auf 64 Jahre ansteigen. Die Gewerkscha­ften halten das Projekt für ungerecht und brutal. Der Text ist verabschie­det, liegt zur Prüfung aber beim Verfassung­srat. Noch steht nicht fest, wann die Instanz über die Reform entscheide­t. Präsident Emmanuel Macron will, dass sie bis zum Jahresende in Kraft tritt.

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