MotoGP: KTM jagt wieder die Favoriten
Ducati wird erneut der Hersteller sein, den es auf dem Weg zum WM-Titel zu schlagen gilt.
Die MotoGP startet am Samstag mit der Sprint-Premiere (16 Uhr/live ServusTV) in eine Rekordsaison. Am Sonntag findet um 15 Uhr das Hauptrennen beim Auftakt in Portimão statt. Die SN geben einen Überblick, wer der Königsklasse der Motorräder in diesem Jahr seinen Stempel aufdrücken könnte.
Die Übermacht.
Der italienische Hersteller Ducati baut seit Jahren die schnellsten Motorräder in der MotoGP und stellt darüber hinaus mit acht Piloten mehr als ein Drittel des 22-köpfigen Fahrerfelds. Dass sich an der Dominanz der Ducati-Maschinen heuer etwas ändert, ist unwahrscheinlich. Bei den Tests in Portimão klassierten sich nicht weniger als sieben Ducati-Piloten in den Top 8. Die Topfavoriten auf den Titel sind die beiden DucatiWerksfahrer Francesco Bagnaia und Enea Bastianini. „Die Wintertests
sind gut gelaufen und in einigen Aspekten gefällt mir die Desmosedici GP23 sogar besser als das letztjährige Motorrad“, lautet die Drohung von Titelverteidiger Bagnaia an die Konkurrenz.
Der Alleinkämpfer.
Beinahe hätte Fabio Quartararo seinen WM-Titel 2021 im Vorjahr erfolgreich verteidigt. Doch am Ende kämpfte der 23-jährige Franzose im Duell gegen Bagnaia mit stumpfen Waffen. In diesem Jahr soll bei Yamaha aber alles anders werden. Der japanische Hersteller hat sein Motorrad nahezu komplett überarbeitet und Quartararo fuhr bei den Tests vor dem Saisonstart die drittschnellste Rundenzeit. Das lässt „El Diablo“zuversichtlich in die Zukunft blicken: „Prinzipiell sind wir vier Jahre mit praktisch dem gleichen Motorrad gefahren. In diesem Jahr wurde viel verändert. Wir gehen mit Zuversicht in dieses Wochenende.“
Der Superstar.
Weniger zuversichtlich geht Marc Márquez in seine erste komplette Saison nach seiner
Oberarmfraktur 2020, die bisher vier Operationen nach sich zog. Der achtmalige Weltmeister will zu alter Stärke zurückfinden und im besten Fall um Titel kämpfen. Ob das mit Honda möglich sein wird, ist mehr als fraglich. Bei den Tests fand sich das erfolgsverwöhnte Team im Niemandsland wieder. „Wir waren im Winter viel beschäftigt und haben Daten für die Zukunft gesammelt. Rennen und Tests sind grundverschieden“, meint Márquez.
Die Herausforderer. Mit dem zweiten Platz in der Teamwertung blickt KTM auf seine bisher erfolgreichste Saison zurück. Im verflixten siebten Jahr in der MotoGP strebt der österreichische Hersteller weiter nach Höherem. Dank der Zusammenarbeit mit der Firma Red Bull Advanced Technologies, die die Formel-1-Boliden von Red Bull mitentwickelt, erwartet man sich hinsichtlich der Aerodynamik einen Sprung nach vorn. Die chronische Qualifyingschwäche wollen die Mattighofner dadurch ausmerzen. Neben Brad Binder setzt KTM auf Jack Miller. Der 28-jährige Australier muss sich zwar noch auf das neue Motorrad einstellen, ist vor dem Saisonstart aber optimistisch. „Die Top 10 sollen möglich sein.“
Ebenfalls zur Pierer Mobility AG gehört das neue Gasgas-Werksteam. Gesteuert werden die roten Motorräder von den Spaniern Augusto Fernández und Pol Espargaró, der im Training am Freitag allerdings schwer stürzte und ein Rückenund Brusttrauma erlitt, wie im Krankenhaus festgestellt wurde.