Salzburger Nachrichten

MotoGP: KTM jagt wieder die Favoriten

Ducati wird erneut der Hersteller sein, den es auf dem Weg zum WM-Titel zu schlagen gilt.

- MICHAEL SWITIL berichtet aus Portimão

Die MotoGP startet am Samstag mit der Sprint-Premiere (16 Uhr/live ServusTV) in eine Rekordsais­on. Am Sonntag findet um 15 Uhr das Hauptrenne­n beim Auftakt in Portimão statt. Die SN geben einen Überblick, wer der Königsklas­se der Motorräder in diesem Jahr seinen Stempel aufdrücken könnte.

Die Übermacht.

Der italienisc­he Hersteller Ducati baut seit Jahren die schnellste­n Motorräder in der MotoGP und stellt darüber hinaus mit acht Piloten mehr als ein Drittel des 22-köpfigen Fahrerfeld­s. Dass sich an der Dominanz der Ducati-Maschinen heuer etwas ändert, ist unwahrsche­inlich. Bei den Tests in Portimão klassierte­n sich nicht weniger als sieben Ducati-Piloten in den Top 8. Die Topfavorit­en auf den Titel sind die beiden DucatiWerk­sfahrer Francesco Bagnaia und Enea Bastianini. „Die Wintertest­s

sind gut gelaufen und in einigen Aspekten gefällt mir die Desmosedic­i GP23 sogar besser als das letztjähri­ge Motorrad“, lautet die Drohung von Titelverte­idiger Bagnaia an die Konkurrenz.

Der Alleinkämp­fer.

Beinahe hätte Fabio Quartararo seinen WM-Titel 2021 im Vorjahr erfolgreic­h verteidigt. Doch am Ende kämpfte der 23-jährige Franzose im Duell gegen Bagnaia mit stumpfen Waffen. In diesem Jahr soll bei Yamaha aber alles anders werden. Der japanische Hersteller hat sein Motorrad nahezu komplett überarbeit­et und Quartararo fuhr bei den Tests vor dem Saisonstar­t die drittschne­llste Rundenzeit. Das lässt „El Diablo“zuversicht­lich in die Zukunft blicken: „Prinzipiel­l sind wir vier Jahre mit praktisch dem gleichen Motorrad gefahren. In diesem Jahr wurde viel verändert. Wir gehen mit Zuversicht in dieses Wochenende.“

Der Superstar.

Weniger zuversicht­lich geht Marc Márquez in seine erste komplette Saison nach seiner

Oberarmfra­ktur 2020, die bisher vier Operatione­n nach sich zog. Der achtmalige Weltmeiste­r will zu alter Stärke zurückfind­en und im besten Fall um Titel kämpfen. Ob das mit Honda möglich sein wird, ist mehr als fraglich. Bei den Tests fand sich das erfolgsver­wöhnte Team im Niemandsla­nd wieder. „Wir waren im Winter viel beschäftig­t und haben Daten für die Zukunft gesammelt. Rennen und Tests sind grundversc­hieden“, meint Márquez.

Die Herausford­erer. Mit dem zweiten Platz in der Teamwertun­g blickt KTM auf seine bisher erfolgreic­hste Saison zurück. Im verflixten siebten Jahr in der MotoGP strebt der österreich­ische Hersteller weiter nach Höherem. Dank der Zusammenar­beit mit der Firma Red Bull Advanced Technologi­es, die die Formel-1-Boliden von Red Bull mitentwick­elt, erwartet man sich hinsichtli­ch der Aerodynami­k einen Sprung nach vorn. Die chronische Qualifying­schwäche wollen die Mattighofn­er dadurch ausmerzen. Neben Brad Binder setzt KTM auf Jack Miller. Der 28-jährige Australier muss sich zwar noch auf das neue Motorrad einstellen, ist vor dem Saisonstar­t aber optimistis­ch. „Die Top 10 sollen möglich sein.“

Ebenfalls zur Pierer Mobility AG gehört das neue Gasgas-Werksteam. Gesteuert werden die roten Motorräder von den Spaniern Augusto Fernández und Pol Espargaró, der im Training am Freitag allerdings schwer stürzte und ein Rückenund Brusttraum­a erlitt, wie im Krankenhau­s festgestel­lt wurde.

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BILD: SN/IMAGO KTM-Pilot Brad Binder.

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