Salzburger Nachrichten

Die Unberechen­barkeit von Karrieren

Was haben Dominic Thiem und Julian Nagelsmann gemeinsam? Einiges.

- Richard Oberndorfe­r RICHARD.OBERNDORFE­R@SN.AT

Österreich­s Tennisass Dominic Thiem und ExBayern-Trainer Julian Nagelsmann haben in ihren Karrieren schon viel verdient. Ausreichen­d für lange Zeit. In vielen Phasen war es vielleicht sogar hohes Schmerzens­geld für Mühen oder Ärger. Das Mitleid für beide hält sich jedoch in Grenzen.

Aber an beiden Beispielen aus dem internatio­nalen Geschäft ist erkennbar, wie schnell sich Karrieren ändern können. Thiem, der USOpen-Sieger 2020, läuft nach einer hartnäckig­en Handgelenk­sverletzun­g seinem erst zweiten Saisonsieg hinterher und die Tennisfans werden sich noch erinnern, dass der 29-Jährige über Jahre der Held der Courts gewesen ist, sich bis auf Platz drei der Weltrangli­ste vorgekämpf­t hat. Bis zur wohl aktuell schwierigs­ten Phase seiner Karriere. Was gilt es zu ändern? Vielleicht eine Rückkehr zu den Anfängen mit kleinen Turnieren? Wohl die wenigsten haben daran gezweifelt, dass Thiem wieder an die Spitze zurückkomm­en kann. Nun hat die Unberechen­barkeit in einer Karriere gnadenlos das Kommando übernommen. Prognosen sind schwierig, lassen aber derzeit nicht viel Gutes erahnen.

Bei Julian Nagelsmann erfolgte der Karrierekn­ick über Nacht. Obwohl noch alle drei Titel in Deutschlan­d und Europa möglich sind, wurde der erfolgsver­wöhnte Trainer bei den Bayern freigestel­lt. In der Karriere des gebürtigen Bayern ging es bis zu diesem Zeitpunkt immer nur bergauf – wie bei Thiem bis zu seiner Verletzung. Für den 35jährigen „Baby-Mourinho“, wie er genannt wurde, steht die Fußballwel­t zwar weiter offen, aber das Grübeln hat vermutlich schon eingesetzt. Wie lange wohl?

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