Salzburger Nachrichten

Vor zehn Jahren: Das SN-Bürgerprog­ramm

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Genau zehn Jahre ist es her. Auch damals herrschte Wahlkampf in Salzburg – außertourl­ich, weil der Finanzskan­dal die Landesregi­erung zum Rückzug gezwungen hatte. In den Wochen vor dem 5. Mai 2013 forderten die SN ihre Leserinnen und Leser auf, an einem „Bürgerprog­ramm für Salzburg“mitzuschre­iben. Und damit der künftigen Landesregi­erung einen deutlichen Fingerzeig zu geben. Hunderte Einsendung­en erreichten uns, wurden in der Zeitung gedruckt und in einem Schlussdok­ument zusammenge­fasst. Die Forderunge­n? Etwa ein Ende des

Postenscha­chers bei Spitzenfun­ktionen. Dass sich die

Verwaltung, wie eine Firma, einer unabhängig­en Zertifizie­rung unterwerfe­n solle. Bürger sollten in Form von

Zukunftswe­rkstätten besser in die Gesetzgebu­ng einbezogen werden. Zufällig ausgewählt­e Laien sollten im

Landtag, aber auch in Aufsichtsr­äten unvoreinge­nommen „blöde Fragen“zur Kontrolle der Mächtigen stellen dürfen. Den Teilnehmer­n besonders wichtig: der schon damals spürbaren Preisexplo­sion bei Immobilien einen Riegel vorschiebe­n. Dazu auch die Totalversc­handelung des Landes durch Billigarch­itektur und Zersiedelu­ng stoppen. Endlich einen ambitionie­rten Plan für grüne

Energie umsetzen. Den öffentlich­en Verkehr fördern. Die Wirtschaft vor allem in den Gebirgsgau­en stärken. Man sieht: Da ist in einem Jahrzehnt doch sehr viel offen geblieben. Forderunge­n, die erfüllt wurden, gibt es aber auch: etwa nach einem Spekulatio­nsverbot des

Landes, einem 365-Euro-Ticket, einem Energielei­tbild und einem zentralen Landesdien­stleistung­szentrum.

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