Einfach neu denken, wie wir unsere Städte planen und bauen
Fragt sich eigentlich noch irgendein Politiker, warum die
Städte und Dörfer, in denen wir leben, so aussehen, wie sie aussehen? Das beginnt bei der Landeshauptstadt:
Das Neutor zu sperren, die
Altstadt wirklich autofrei zu machen, vielleicht den Rudolfskai in eine grüne Oase mit Schanigärten zu verwandeln – darüber wird gar nicht mehr diskutiert. Wieso eigentlich nicht? Und dann wären da die anderen großen Baustellen: Hunderte zubetonierte Parkplätze, Supermärkte, Fachmärkte, auch Lagerhäuser oder eingeschoßige Firmenbauten gibt es, die man (fast) alle aufstocken oder überbauen könnte – mit gemeinnützigen Wohnungen, die die Salzburger so dringend brauchen. Die Grundstücksbesitzer würden Profit machen, die gemeinnützigen Bauträger Umsatz, die Immobilienpreise würden gedämpft. Woran scheitert es also? Vielleicht daran, dass die Beteiligten einfach nicht aufeinander zugehen?
Und man könnte noch weiter gehen: Was spricht gegen ein großes, attraktives Gewerbegebiet auf den Brachen am Flughafen – wie sie der ehemalige ChefStadtplaner Gerhard Doblhamer jüngst ins Spiel brachte? Wenn man noch utopischer denken will: Muss die Schwarzenbergkaserne auf immer und ewig dort sein, wo sie ist? Würde das Bundesheer das Kasernenareal veräußern – es könnte einen niedrigen Milliarden-EuroBetrag lukrieren. Und damit könnte eine Luxuskaserne weiter draußen auf dem Land errichtet werden. Für die geplante „Sicherheitsinsel“im Zentralraum braucht es nur einen winzigen Bruchteil der bisherigen Fläche. Weil wir gerade bei „utopisch“sind: Es gab einmal die eigentlich grandiose Idee, dass Linz und Salzburg sich einen gemeinsamen Flughafen teilen – geografisch in der Mitte, angeschlossen an die Bahn. Von da könnten die Railjets schneller in beide Städte düsen, als man vom jetzigen Terminal mit dem Stadtbus in die Altstadt braucht. In Salzburg (und Linz-Hörsching) würde Raum für Tausende Wohnungen und unzählige Betriebe frei. Unrealistisch? Klar! Sagen diejenigen, die nur bis zum Ende der nächsten Legislaturperiode denken. Dieses Denken hat aber auch dafür gesorgt, dass unsere Städte und Dörfer so aussehen, wie sie aussehen.