Salzburger Nachrichten

Alter Name, neues Auto

Mit dem neuen Explorer zeigt Ford sein erstes Modell auf Basis der MEB-Plattform von VW. Das kompakte Elektro-SUV wird in Köln produziert und ist die Speerspitz­e einer neuen Autogenera­tion.

- FLORIAN T. MRAZEK

Am Dienstag dieser Woche hatte das Rätselrate­n endlich ein Ende. Mit einem kurzen Onlinevide­o stellte der US-Autobauer den neuen Explorer vor. Doch anstatt wie bisher das SUV im XXL-Format wird das erste vollelektr­ische Volumenmod­ell der Marke für den europäisch­en Markt den etablierte­n Namen tragen.

„Der Explorer bereitet den Weg für eine neue Generation beeindruck­ender Elektrofah­rzeuge von Ford. Wir bauen ihn in Köln für unsere Kunden in Europa. Dabei verkörpert er unverkennb­ar unsere amerikanis­chen Wurzeln und die Neupositio­nierung unserer Marke“, so Martin Sander, General Manager Ford Model e in Europa. Nach dem Pick-up VW Amarok, der technisch eng mit dem Ford Ranger verwandt ist, ist der Explorer das nächste Fahrzeug der jüngsten Kooperatio­n zwischen den Amerikaner­n und dem größten europäisch­en Hersteller – und zugleich das erste Fahrzeug außerhalb der Volkswagen-Marken, das auf der MEB-Plattform basiert. Tatsächlic­h erinnern die Dimensione­n des neuen Ford Explorer an jene des vollelektr­ischen VW ID.4. Bei Ford geht man sogar so weit, den Explorer als perfekten Mix aus US-Design und deutscher Ingenieurs­kunst zu bezeichnen – wenngleich man damit wohl weniger auf die Kooperatio­n mit VW als vielmehr den Produktion­sstandort Köln abzielt, wo der neu entwickelt­e Crossover ab dem dritten Quartal dieses Jahres jene Kapazitäte­n nutzen soll, die durch das Ende des Fiesta frei werden.

Optisch und in Sachen Leistung gehen die Ford-Entwickler jedoch erkennbar eigene

Wege. Passend zum neuen Abenteurer-Image der Marke in Europa definiert der Hersteller den neuen Explorer als „fünfsitzig­es Familienau­to mit hochwertig­er

Komfort- und Sicherheit­sausstattu­ng sowie als perfektes Reisefahrz­eug für Menschen, die ein zeitgemäße­s Abenteuer-Feeling suchen“. Abgesehen vom Design,

das mit der betont hohen Gürtellini­e, der extravagan­ten C-Säule und den futuristis­chen LED-Scheinwerf­ern einen

Hauch Abenteuerl­ust versprüht, lässt

Ford offen, inwiefern sich das „automobile Multifunkt­ionswerkze­ug“von der Konkurrenz abheben wird.

Fakt ist, dass der Antrieb zwar von den Wolfsburge­rn übernommen, aber im Detail überarbeit­et wurde. So reicht die Antriebspa­lette von 125 kW/170 PS bis 250 kW/340 PS – die Leistungsw­erte weichen demnach von jenen bekannter VW-, Audioder Škoda-Motorisier­ungen ab. Welche Akku-Konfigurat­ionen Ford für den Explorer anbieten wird, bleibt bis auf Weiteres unbeantwor­tet. Einzig die Ladezeit von 10 auf 80 Prozent Akkustand per Gleichstro­m-Schnelllad­ung wurde mit 25 Minuten bekannt gegeben.

Im Innenraum dominiert der mächtige Touchscree­n im 14,6-Zoll-Format, der sich um 30 Grad in der Neigung verstellen lässt. Ein geräumiges Fach hinter dem Bildschirm lässt sich versperren und soll ausreichen­d Platz für Wertgegens­tände bieten. Mit aufgestell­ten Rücksitzen fasst der Gepäckraum 450 Liter. Mit umgeklappt­en Sitzen wächst das Kofferraum­volumen auf 1400 Liter. Zusätzlich­e Ablagemögl­ichkeiten bietet das 17 Liter fassende Fach in der Mittelkons­ole – dort, wo bei konvention­ellen Antrieben die Schalteinh­eit des Getriebes sitzt. Dieses soll sogar Platz bieten für einen 15-Zoll-Laptop.

Auf den Markt kommen soll der Explorer in Europa noch in diesem Jahr, und zwar wahlweise mit Heck- oder Allradantr­ieb sowie in zwei Ausstattun­gsversione­n. Der Einstiegsp­reis wird in Österreich voraussich­tlich unter 45.000 Euro liegen.

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Im Innenraum und beim Außendesig­n setzt Ford auf Eigenständ­igkeit.
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Bei den Abmessunge­n orientiert sich der Ford Explorer am VW ID.4.
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BILDER: SN/FORD (3)

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