Streiks in Deutschland wirken sich auch auf Salzburg aus
Im deutschen Fern- und Nahverkehr wird am Montag gestreikt. Das trifft viele, die nach Freilassing oder Tirol wollen. Der Flugverkehr ist ebenso betroffen.
FREILASSING. Besser am Montag nicht nach Deutschland reisen, empfehlen die ÖBB. Denn dort wird gestreikt: Die Gewerkschaften haben in der gesamten Bundesrepublik für Montag zu Warnstreiks im öffentlichen Fern- und Nahverkehr aufgerufen. Das betrifft im Nachbarland auch Autobahnen, Wasserstraßen und Flughäfen.
Das wird sich auch in Österreich bemerkbar machen. Züge nach Deutschland bleiben in Salzburg stehen oder fallen ganz aus. Alle RJ- und RJX-Bahnverbindungen über das Deutsche Eck sind betroffen, informieren die ÖBB. Zwischen Salzburg und Wörgl wird es am Montag eine Ersatzverbindung auf der Schiene geben – jedoch im Zweistundentakt. „Der Ersatzverkehr kann nicht über Deutschland fahren. Die Zugverbindung geht innerhalb Österreichs über Zell am See und benötigt deshalb bis zu drei Stunden mehr“, sagt ÖBB-Pressesprecher Klaus Baumgartner. Nach München gibt es von Salzburg am Montag keine Zugverbindungen – auch jene der Westbahn wurden gestrichen. Einzelne Nachtzüge sind bereits ab der Nacht von 25. März auf 26. März betroffen. Die Einschränkungen im Nachtzugverkehr werden teilweise bis zur Nacht von 28. März auf 29. März andauern. Die ÖBB ersuchen alle betroffenen Fahrgäste, sich rechtzeitig zu informieren.
Auch der Nahverkehr ist in Salzburg betroffen, heißt es vom Salzburger Verkehrsverbund. Die Züge der Linie S3 Richtung Freilassing und Bad Reichenhall beginnen und enden in SalzburgLiefering. Die Züge der Linie S2 in
Richtung Freilassing beginnen und enden am Hauptbahnhof Salzburg. Reisende können in Salzburg in die S3 umsteigen und bis zur Haltestelle Taxham-Europark fahren: Vor dort wird es am Montag einen stündlichen Schienenersatzverkehrsbus nach Freilassing geben. Etwa 1800 bis 2000 Pendlerinnen und Pendler sind laut ÖBB in Salzburg davon betroffen. Betroffene, die ihre Fahrt nach Deutschland nicht antreten können, bekommen die Kosten für bereits erworbene Tickets erstattet. Die Salzburger Regionalbusse, wie die Linie 180, sind nicht betroffen.
Die Warnstreiks legen am Montag auch den Flugverkehr lahm. Für Salzburg heißt das bereits fix, dass bis auf eine Verbindung am Vormittag alle Flüge nach Frankfurt gestrichen sind. Ob auch die Eurowings-Flüge nach Düsseldorf, Hamburg und Köln annulliert werden müssen, war laut Flughafensprecher Alexander Klaus bis Freitagabend noch unklar. Reisende werden gebeten, sich bei ihren Reiseveranstaltern bzw. den Airlines zu informieren.
Einige Pendlerinnen und Pendler dürften am Montag vom Zug auf das Auto umsteigen. Der ÖAMTC rechnet mit erheblichen Staus an den Grenzen und längeren Wartezeiten. Mehr Verkehr auf den Straßen wird sich auf den Güterverkehr auswirken. Die deutsche Logistikbranche warnt im Nachbarland sogar vor einem „Versorgungschaos“und fordert für Sonntag eine Aufhebung des Lkw-Fahrverbots. In Salzburg sei ein solches Chaos unwahrscheinlich. Man müsse aber mit einzelnen Verzögerungen im Güterverkehr rechnen, meint Patrick Friedrich, Geschäftsführer der Sparte Transport und Verkehr bei der Wirtschaftskammer.
„Tickets nach Deutschland können kostenlos storniert werden.“Klaus Baumgartner,