Kinderbetreuung – Hauptsache, gratis?
ÖVP-Wahlprogramm 2023 „Unser Plan für Salzburg“: „Um unseren Kindern die beste Bildung und Betreuung zu bieten, werden wir die Elementarpädagogik weiter ausbauen.“Quantität ist nicht gleich Qualität – im Gegenteil. Die jetzt schon viel zu wenigen ausgebildeten Pädagogen/-innen werden auf noch mehr Einrichtungen verteilt.
„Das Wohl unserer Kinder steht für uns im Mittelpunkt.“Oder nicht doch die Stimmen der Eltern? Oder deren Wirtschaftskraft, die mehr Geld in die Kasse spielen soll?
„Ein flächendeckendes und leistbares Angebot an Kinderbetreuungsplätzen ist entscheidend für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf.“Entscheidend ist und bleibt das Wohl der Kinder, dachte ich – also eine qualitativ hochwertige Betreuung in einem Rahmen, der sich an den Bedürfnissen der Kinder orientiert (Gruppengröße, Betreuungsschlüssel).
„Bei den Gruppengrößen und dem Betreuungsschlüssel (der Anzahl von Kindern je Pädagogen/-in) wurde in den letzten Jahren viel erreicht.“Nämlich?
„Eine spürbare Senkung der Elternbeiträge für die Ganztagesbetreuung im Kindergarten ...“. Also noch mehr Kinder – bei weiterhin viel zu wenigen ausgebildeten Pädagogen und Pädagoginnen? „Fachkräfte in den Elementarpädagogik-Einrichtungen, von der anleitenden ausgebildeten Kindergartenpädagogin bis hin zur pädagogischen Zusatzkraft sollen viel breiter, flexibler und gleichberechtigter eingesetzt werden können.“Gleichberechtigter eingesetzt? Zählt dann die Ausbildung zur Kindergartenpädagogin und zum Kindergartenpädagogen noch weniger, weil es ja viel einfacher ist, sämtliche „Lücken“mit unausgebildetem Personal zu füllen? Aber Hauptsache, es ist gratis.
Katharina Yasikoff, Kindergartenpädagogin, Salzburg
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