Deutscher Verkehrsstreik legt auch Teile Österreichs lahm
Von 0 bis 24 Uhr dauert am Montag ein großer Warnstreik in Deutschland, zu dem die Gewerkschaften Verdi und EVG aufgerufen haben. Betroffen sind alle Bereiche des Verkehrs; Eisenbahnen, Flugzeuge, Busse und Schiffe sollen größtenteils stillstehen. Erwartet wird, dass viele Menschen auf das Auto ausweichen, damit dürfte es auch auf den Straßen Staus und lange Wartezeiten geben.
Als unerwünschte Nebenwirkung wird der groß angelegte deutsche
Streik auch weite Teile des Verkehrs in Österreich beeinträchtigen, zum Teil massiv. So ist das Deutsche Eck für den Zugverkehr gesperrt. Die ÖBB richten zwischen Salzburg und Wörgl zwar einen innerösterreichischen Ersatzdienst (über Zell am See) ein, dieser fährt allerdings nur im Zweistundentakt und wird wegen der weiteren Strecke bis zu drei Stunden länger dauern, wie ein ÖBB-Sprecher mitteilte.
München ist von Salzburg über den Schienenweg am Montag überhaupt nicht erreichbar, auch die Westbahn hat diese Verbindung eingestellt.
Bestreikt werden auch sämtliche deutsche Flughäfen mit Ausnahme des Großflughafens Berlin. Auch Wasserstraßen, Häfen und die Autobahngesellschaft beteiligen sich an dem Streik, mit dem die Gewerkschaften den Druck in den laufenden Lohn- und Tarifverhandlungen erhöhen wollen. Dabei ist ausgerechnet für den großen Streiktag eine weitere Verhandlungsrunde zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern in Potsdam angesetzt. Es geht um die Löhne und Gehälter für 2,5 Millionen Beschäftigte. Vor Beginn der dritten Verhandlungsrunde lagen die Positionen der Verhandlungspartner noch weit auseinander. Insgesamt verhandeln mehrere Bahnunternehmen mit den Gewerkschaftsvertretern, beteiligt sind fallweise auch der Beamtenbund (dbb) sowie Kommunen und der Bund. Mit der Deutschen Bahn wird nach Ostern weiterverhandelt.