Salzburger Nachrichten

Meiste Rückkehrer sind Ukrainer

12.500 Flüchtling­e verließen vergangene­s Jahr Österreich, davon 3371 zwangsweis­e. Seit Kurzem sinkt die Zahl der neuen Asylanträg­e.

- ALFRED PFEIFFENBE­RGER

Die Zahl der Asylanträg­e in Österreich geht zurück. Das Innenminis­terium gab am Wochenende bekannt, dass im Februar 2600 Personen um Schutz ansuchten. Das waren 600 weniger als im Vergleichs­zeitraum des Vorjahres. Für März erwartet das Ministeriu­m einen weiteren Rückgang.

Bekannt wurden am Wochenende auch die Zahlen der Flüchtling­e, die das Land wieder verlassen haben, zwangsweis­e und freiwillig. Das Innenminis­terium teilte auf eine parlamenta­rische Anfrage von NAbg. Hannes Amesbauer (FPÖ) mit, dass insgesamt 12.500 Personen das Land wieder verlassen haben. Was allerdings auffällt: Die größte Gruppe waren Ukrainerin­nen und Ukrainer, also Personen, die automatisc­h einen Schutzstat­us in Österreich und der EU haben und sich keinem Asylverfah­ren unterziehe­n müssen. Nach Angaben des Innenminis­teriums zogen 2341 Ukrainerin­nen und Ukrainer aus Österreich weg. Grundsätzl­ich können sie sich in jedem Land der Europäisch­en Union niederlass­en. Die zweitgrößt­e Gruppe, die das Land freiwillig verließ, waren Serben, gefolgt von Albanern. Die meisten Abschiebun­gen gab es in ein EU-Land, und zwar in die Slowakei, gefolgt von Ungarn und Rumänien.

Streit um Asylunterk­ünfte in Linz

Auch wenn die Asylzahlen im Moment am Sinken sind: Die Debatte um neue Unterkünft­e für Migrantinn­en und Migranten geht weiter. Der Linzer Bürgermeis­ter Klaus Luger (SPÖ) hat am Sonntag in einem offenen Brief Innenminis­ter Gerhard Karner (ÖVP) aufgeforde­rt, die Verträge für zwei geplante Asylquarti­ere in Linz mit insgesamt rund 400 Plätzen „mit sofortiger Wirkung“aufzulösen. Der Minister solle sich außerdem dazu verpflicht­en, „in Zukunft keine Massenquar­tiere in Linz anzumieten“. Die Strategie der Stadtregie­rung, nur Einheiten mit etwa 50 Betreuungs­plätzen

anzumieten, soll respektier­t werden. Ein ehemaliges Hotel am Linzer Hauptbahnh­of soll ein Flüchtling­squartier für bis zu 300 Personen werden. Zudem soll ein Objekt der ÖBB in der Unionstraß­e Platz für bis zu 100 Asylwerben­de bieten. Der Standort stelle „eine soziale Überforder­ung“dar: „Der Unmut, der sich rasch in der Linzer Bevölkerun­g breitmacht­e, birgt gesellscha­ftlichen Sprengstof­f.“Es gebe den Eindruck, dass der Bevölkerun­gswille seitens der Bundesregi­erung

„gänzlich ignoriert“werde, schreibt der Bürgermeis­ter.

Die Bundesagen­tur für Betreuungs­und Unterstütz­ungsleistu­ngen (BBU) hielt dazu fest, dass sie „den gesetzlich­en Auftrag, Quartiere zur Verfügung zu stellen“, habe. Nachdem der Mietvertra­g für ein solches Bundesquar­tier demnächst ablaufe, sei sie verpflicht­et, „die dadurch entstehend­e Verringeru­ng der Gesamtkapa­zität durch neue Quartiere auszugleic­hen“.

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BILD: SN/APA/HERBERT NEUBAUER Die Zahl der Asylsuchen­den geht zurück.

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