Salzburger Nachrichten

Saturn zeigt sich am Sternenhim­mel

Sternbilde­r des Frühlings sind im April wieder deutlich zu sehen.

- JULIA WERATSCHNI­G Julia Weratschni­g ist Kuratorin für Astronomie im Haus der Natur Salzburg.

Durch die Zeitumstel­lung am vergangene­n Wochenende müssen wir nun eine Stunde länger warten, ehe es dunkel genug für astronomis­che Beobachtun­gen ist. Ein weiterer Grund aber macht den Sommer für die Astronomie weniger günstig: Aufgrund der Neigung der Erdachse steht die Sonne weniger tief unter dem Horizont als im Winter, wodurch die Dämmerungs­phasen länger andauern.

In der Astronomie spricht man auch von verschiede­nen Dämmerunge­n – abhängig davon, wie tief unter dem Horizont die Sonne ist. Es wird zwischen bürgerlich­er, nautischer und astronomis­cher Dämmerung unterschie­den: Während der Ersteren kann man Aktivitäte­n noch ohne zusätzlich­es Licht im Freien machen (wie etwa Fußballspi­elen). Während der nautischen Dämmerung ist es noch hell genug, um den Horizont auszumache­n: Diese Zeit war vor allem für die Navigation

auf hoher See nützlich, da man helle Sterne bereits gut sieht, aber eben auch den Horizont noch deutlich ausmachen kann. Erst ab dem Ende der astronomis­chen Dämmerung ist der Himmel wirklich dunkel genug, um auch leuchtschw­ache astronomis­che Objekte beobachten zu können.

In der Mitte des Monats April geht die Sonne um 6.19 Uhr auf und erreicht um 13.07 Uhr ihren höchsten Punkt bei 52 Grad über dem Horizont. Sonnenunte­rgang ist um 19.57 Uhr. Die astronomis­che Dämmerung endet aber erst später – nämlich um 21.57 Uhr.

Der Mond beginnt im April zunehmend und am 6. April findet Vollmond statt. Danach wird die Sichel des Erdtrabant­en zunehmend schmaler, bis er am 20. April als Neumond nicht zu sehen ist.

Am 27. April ist dann das erste Viertel bereits wieder erreicht.

An Planeten kann man im April nun endlich auch Saturn wieder am Himmel sehen, allerdings ist er nur etwas für Frühaufste­her: Sichtbar ist Saturn in der Morgendämm­erung, kurz vor Sonnenaufg­ang im Osten. Jupiter versteckt sich von uns aus gesehen hinter der Sonne, Venus und Mars sind nach wie vor am Abendhimme­l gut zu beobachten. Besonders Venus ist als auffällige­r Abendstern schon um den Sonnenunte­rgang herum zu entdecken.

Der Sternenhim­mel im April zeigt nun deutlich die Sternbilde­r des Frühlings: Während der Stier und Orion samt dem roten Stern Beteigeuze bereits vor Mitternach­t schon am westlichen Horizont untergehen, kann man Richtung Osten hin jetzt die Zwillinge, den Krebs, den Löwen und die Jungfrau erblicken.

Dämmerungs­phasen dauern länger an

 ?? BILD: SN/HAUS DER NATUR/STELLARIUM ?? Der Sternenhim­mel am 15. April: In der Jungfrau ist besonders der helle Stern Spica auffällig. Dabei handelt es sich um einen Doppelster­n. Seine Hauptkompo­nente ist um vieles größer und heißer als unsere eigene Sonne. Höher am Himmel als Spica ist das Sternbild Bärenhüter mit dem Arktur – dieser ist der dritthells­te Stern am Himmel.
BILD: SN/HAUS DER NATUR/STELLARIUM Der Sternenhim­mel am 15. April: In der Jungfrau ist besonders der helle Stern Spica auffällig. Dabei handelt es sich um einen Doppelster­n. Seine Hauptkompo­nente ist um vieles größer und heißer als unsere eigene Sonne. Höher am Himmel als Spica ist das Sternbild Bärenhüter mit dem Arktur – dieser ist der dritthells­te Stern am Himmel.

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