Salzburger Nachrichten

Bitteres Ende einer langen Rekordseri­e

Zum ersten Mal seit fast genau zwei Jahren verliert Red Bull Salzburg wieder ein Play-off–Spiel − beim 2:6 in Klagenfurt dafür gleich kräftig.

- MICHAEL SMEJKAL

Die längste Siegesseri­e im österreich­ischen EishockeyP­lay-off ist zu Ende: Zum ersten Mal seit 5. April 2021 hat Meister Red Bull Salzburg wieder ein Play-offSpiel verloren. Unterlag man damals mit 0:1 in der alten Klagenfurt­er Stadthalle, ging man diesmal mit 2:6 in der neuen Heidi-HortenAren­a unter. Gegner war jeweils der KAC und ähnlich groß waren auch die Emotionen.

Das zweite Semifinals­piel glich wie eine Kopie dem ersten Match am Freitag in Salzburg − nur mit völlig verkehrten Vorzeichen. Lief der KAC am Freitag den Salzburger­n hinterher, so taten dies die Salzburger am Sonntag beim KAC. Man kam nicht einmal in die Zweikämpfe­n, war fast immer einen Schritt zu langsam und am Ende schlug der KAC die Salzburger mit deren eigenen Waffen: Mit einem pfeilschne­llen Durchquere­n der neutralen Zone

(Transition). Allerdings wäre das Spiel der Klagenfurt­er eine Spur einfacher auszurechn­en gewesen, denn die Legionäre Paul Postma und Lucas Lessio waren das Um und Auf im Aufbauspie­l der Rotjacken. Fraglich nur, warum Salzburgs physisch so stark aufgestell­te Abwehr rund um Tyler Lewington, Dennis Robertson oder Andrew MacWilliam die beiden so unbehellig­t fahren ließ. Man darf annehmen, dass zumindest Lessio am Dienstag im Volksgarte­n weit weniger Spielraum hat.

Fast ident war auch die Torfolge, führte Salzburg am Freitag nach 30 Minuten 3;0, so lag der KAC zwei Tage später daheim nach 33 Minuten mit 4:0 voran. Salzburgs beste Phase kam nach dem 0:5 − nicht weil Keeper Atte Tolvanen, den an der Pleite keine Schuld traf, ausgewechs­elt wurde, sondern weil sich die Salzburger danach mit viel Herz und zwei schnellen Toren zurück ins Spiel kämpften.

„Es ist gleichgült­ig, ob wir davor 5 oder 20 Spiele gewonnen haben, jetzt ist diese Serie vorbei, die aktuelle Serie steht 1:1 und wir müssen uns auf Dienstag konzentrie­ren“, meinte Peter Schneider, der noch einer der wenigen Pluspunkte neben den unermüdlic­hen Kämpfern wie Paul und Mario Huber oder Peter Hochkofler war. Da hat Salzburg am Dienstag vieles besser zu machen. „Das beginnt beim Eislaufen, bei den Zweikämpfe­n und, dass wir nicht so viele Strafen nehmen dürfen“, meinte Schneider. Die Partie am Dienstag wird damit bereits ein Schlüssels­piel.

Semifinale: 2. Spiel: Sonntag:

KAC – RB Salzburg 6:2 (2:0, 3:2, 1:0). Tore: Postma (14.), Haudum (20.), Jesen Aabo (28.), Unterweger (33.), Petersen (34.), Hundertpfu­nd (52./SH und empty net) bzw. Lewington (34.), M. Huber (35.). Stand: 1:1.

Vienna Capitals – Bozen 2:3 (0:1, 2:2, 0:0). Stand: 0:2.

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BILD: SN/GEPA PICTURES Nur selten war Salzburg so präsent wie hier Peter Schneider gegen Steven Strong.

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