Bitteres Ende einer langen Rekordserie
Zum ersten Mal seit fast genau zwei Jahren verliert Red Bull Salzburg wieder ein Play-off–Spiel − beim 2:6 in Klagenfurt dafür gleich kräftig.
Die längste Siegesserie im österreichischen EishockeyPlay-off ist zu Ende: Zum ersten Mal seit 5. April 2021 hat Meister Red Bull Salzburg wieder ein Play-offSpiel verloren. Unterlag man damals mit 0:1 in der alten Klagenfurter Stadthalle, ging man diesmal mit 2:6 in der neuen Heidi-HortenArena unter. Gegner war jeweils der KAC und ähnlich groß waren auch die Emotionen.
Das zweite Semifinalspiel glich wie eine Kopie dem ersten Match am Freitag in Salzburg − nur mit völlig verkehrten Vorzeichen. Lief der KAC am Freitag den Salzburgern hinterher, so taten dies die Salzburger am Sonntag beim KAC. Man kam nicht einmal in die Zweikämpfen, war fast immer einen Schritt zu langsam und am Ende schlug der KAC die Salzburger mit deren eigenen Waffen: Mit einem pfeilschnellen Durchqueren der neutralen Zone
(Transition). Allerdings wäre das Spiel der Klagenfurter eine Spur einfacher auszurechnen gewesen, denn die Legionäre Paul Postma und Lucas Lessio waren das Um und Auf im Aufbauspiel der Rotjacken. Fraglich nur, warum Salzburgs physisch so stark aufgestellte Abwehr rund um Tyler Lewington, Dennis Robertson oder Andrew MacWilliam die beiden so unbehelligt fahren ließ. Man darf annehmen, dass zumindest Lessio am Dienstag im Volksgarten weit weniger Spielraum hat.
Fast ident war auch die Torfolge, führte Salzburg am Freitag nach 30 Minuten 3;0, so lag der KAC zwei Tage später daheim nach 33 Minuten mit 4:0 voran. Salzburgs beste Phase kam nach dem 0:5 − nicht weil Keeper Atte Tolvanen, den an der Pleite keine Schuld traf, ausgewechselt wurde, sondern weil sich die Salzburger danach mit viel Herz und zwei schnellen Toren zurück ins Spiel kämpften.
„Es ist gleichgültig, ob wir davor 5 oder 20 Spiele gewonnen haben, jetzt ist diese Serie vorbei, die aktuelle Serie steht 1:1 und wir müssen uns auf Dienstag konzentrieren“, meinte Peter Schneider, der noch einer der wenigen Pluspunkte neben den unermüdlichen Kämpfern wie Paul und Mario Huber oder Peter Hochkofler war. Da hat Salzburg am Dienstag vieles besser zu machen. „Das beginnt beim Eislaufen, bei den Zweikämpfen und, dass wir nicht so viele Strafen nehmen dürfen“, meinte Schneider. Die Partie am Dienstag wird damit bereits ein Schlüsselspiel.
Semifinale: 2. Spiel: Sonntag:
KAC – RB Salzburg 6:2 (2:0, 3:2, 1:0). Tore: Postma (14.), Haudum (20.), Jesen Aabo (28.), Unterweger (33.), Petersen (34.), Hundertpfund (52./SH und empty net) bzw. Lewington (34.), M. Huber (35.). Stand: 1:1.
Vienna Capitals – Bozen 2:3 (0:1, 2:2, 0:0). Stand: 0:2.