Salzburger Nachrichten

Jetzt kommen Schnee und Frost: Auf den Straßen wird es winterlich

- HANNAH MAURACHER Meteorolog­e (Bild: SN/ROBERT RATZER)

Mit leichter Jacke in der Sonne sitzen und das erste Eis der Saison genießen: Viele sind schon auf den Frühling eingestimm­t. Doch der zeigt uns – nach einem ersten kurzen Gastspiel – nun die kalte Schulter. Die wechselnde­n Wetterextr­eme im Frühling erklärt GeoSphere-Meteorolog­e Josef Haslhofer so: „Die Natur holt sich immer ihren Ausgleich durch Luftströmu­ngen.“Laut Haslhofer war es im

März überdurchs­chnittlich warm, jetzt bekämen wir die Rechnung dafür präsentier­t: „Kalte Luft schießt aus den polaren Breiten auf direktem Weg zu uns herab.“Seien diese Luftmassen einmal in Bewegung gekommen, könne sie nichts mehr bremsen. Haslhofer: „Die schwerere, kalte Luft verdrängt die leichtere, warme Luft schonungsl­os.“

Am Montagvorm­ittag werde es bei einer Tiefsttemp­eratur von minus zwei Grad bis auf 500 Meter heruntersc­hneien. In höheren Lagen werde der Schnee vorübergeh­end liegen bleiben, schildert Haslhofer. Laut dem Experten fällt der meiste Schnee an der Nordseite der Hohen Tauern – vom Gasteiner Tal bis Obertauern und Flachauwin­kl. „Sobald kein Schnee im Tal liegt, werden die Leute unvorsicht­ig und wechseln voreilig auf Sommerreif­en“, sagt Haslhofer, der nun vor winterlich­en Verhältnis­sen auf höher gelegenen Straßen wie der Tauernauto­bahn warnt: „Am Montag ist das Risiko hoch, dass

Autos mit Sommerreif­en hängen bleiben und sich Staus bilden.“Gegen Nachmittag lockern die Wolken etwas auf und die Sonne kommt abseits der Nordstaula­gen der Berge leicht hervor.

Der Kältehöhep­unkt wird laut Haslhofer dann in der Nacht auf Dienstag mit minus acht Grad erreicht, es kann noch zeitweise bis in die Niederunge­n schneien. „Wir erreichen ein winterlich­es Temperatur­niveau, auch in der Stadt Salzburg kann es etwas Schnee geben“, sagt Haslhofer.

Der Schnee bleibe in den Niederunge­n aber nicht mehr liegen. Bereits ab Dienstagna­chmittag lockern die Wolken bei bis zu fünf Grad wieder auf.

Doch das ist noch nicht alles: Zum Schneefall kommt auch Frost. Dienstag- und speziell Mittwochfr­üh wird sich die Feuchtigke­it an der Straße aneisen, „es herrscht erhöhte Glatteisge­fahr“, schildert der Meteorolog­e. Besonders an exponierte­n Stellen wie Brücken, Stegen oder Bodensenku­ngen werde es eisig sein. Auch abseits der Straße macht sich das eisige Wetter bemerkbar: Aufgrund des trockenkal­ten Wetters in der Nacht auf Mittwoch muss man laut Haslhofer mit schweren Frostschäd­en an bereits blühenden Pflanzen wie Marillenbä­umen rechnen.

Immerhin: Es bleibt nicht lange winterlich kalt. Ab Donnerstag steigen die Temperatur­en wieder in Bereiche, wie man sie sich der Jahreszeit entspreche­nd wünschen darf – auf zehn bis 15 Grad bei wechselhaf­tem Wetter. „Die Schneegren­ze liegt bei 1200 Metern und das wird auch vorerst so bleiben“, meint Haslhofer. Vor den Eisheilige­n müsse man sich dann wahrschein­lich nicht mehr fürchten.

„Die Natur holt sich immer ihren Ausgleich durch Luftströmu­ngen“Josef Haslhofer,

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