Jetzt kommen Schnee und Frost: Auf den Straßen wird es winterlich
Mit leichter Jacke in der Sonne sitzen und das erste Eis der Saison genießen: Viele sind schon auf den Frühling eingestimmt. Doch der zeigt uns – nach einem ersten kurzen Gastspiel – nun die kalte Schulter. Die wechselnden Wetterextreme im Frühling erklärt GeoSphere-Meteorologe Josef Haslhofer so: „Die Natur holt sich immer ihren Ausgleich durch Luftströmungen.“Laut Haslhofer war es im
März überdurchschnittlich warm, jetzt bekämen wir die Rechnung dafür präsentiert: „Kalte Luft schießt aus den polaren Breiten auf direktem Weg zu uns herab.“Seien diese Luftmassen einmal in Bewegung gekommen, könne sie nichts mehr bremsen. Haslhofer: „Die schwerere, kalte Luft verdrängt die leichtere, warme Luft schonungslos.“
Am Montagvormittag werde es bei einer Tiefsttemperatur von minus zwei Grad bis auf 500 Meter herunterschneien. In höheren Lagen werde der Schnee vorübergehend liegen bleiben, schildert Haslhofer. Laut dem Experten fällt der meiste Schnee an der Nordseite der Hohen Tauern – vom Gasteiner Tal bis Obertauern und Flachauwinkl. „Sobald kein Schnee im Tal liegt, werden die Leute unvorsichtig und wechseln voreilig auf Sommerreifen“, sagt Haslhofer, der nun vor winterlichen Verhältnissen auf höher gelegenen Straßen wie der Tauernautobahn warnt: „Am Montag ist das Risiko hoch, dass
Autos mit Sommerreifen hängen bleiben und sich Staus bilden.“Gegen Nachmittag lockern die Wolken etwas auf und die Sonne kommt abseits der Nordstaulagen der Berge leicht hervor.
Der Kältehöhepunkt wird laut Haslhofer dann in der Nacht auf Dienstag mit minus acht Grad erreicht, es kann noch zeitweise bis in die Niederungen schneien. „Wir erreichen ein winterliches Temperaturniveau, auch in der Stadt Salzburg kann es etwas Schnee geben“, sagt Haslhofer.
Der Schnee bleibe in den Niederungen aber nicht mehr liegen. Bereits ab Dienstagnachmittag lockern die Wolken bei bis zu fünf Grad wieder auf.
Doch das ist noch nicht alles: Zum Schneefall kommt auch Frost. Dienstag- und speziell Mittwochfrüh wird sich die Feuchtigkeit an der Straße aneisen, „es herrscht erhöhte Glatteisgefahr“, schildert der Meteorologe. Besonders an exponierten Stellen wie Brücken, Stegen oder Bodensenkungen werde es eisig sein. Auch abseits der Straße macht sich das eisige Wetter bemerkbar: Aufgrund des trockenkalten Wetters in der Nacht auf Mittwoch muss man laut Haslhofer mit schweren Frostschäden an bereits blühenden Pflanzen wie Marillenbäumen rechnen.
Immerhin: Es bleibt nicht lange winterlich kalt. Ab Donnerstag steigen die Temperaturen wieder in Bereiche, wie man sie sich der Jahreszeit entsprechend wünschen darf – auf zehn bis 15 Grad bei wechselhaftem Wetter. „Die Schneegrenze liegt bei 1200 Metern und das wird auch vorerst so bleiben“, meint Haslhofer. Vor den Eisheiligen müsse man sich dann wahrscheinlich nicht mehr fürchten.
„Die Natur holt sich immer ihren Ausgleich durch Luftströmungen“Josef Haslhofer,